Ion Tiriac ist ein Mann mit ganz eigenen Ansichten. Der ehemalige Manager von Boris Becker polarisiert, eckt an. Das dürfte mit einer seiner neuesten Ansichten nicht anders sein. Im Kreuzfeuer seiner Kritik: Roger Federer.
«Er verhält sich nicht korrekt, ich finde sein Vorgehen nicht fair», sagt der 78-jährige Rumäne in der «Sport Bild». Doch was ist der Grund für Tiriacs Ärger? Ganz einfach: Ihm passt es nicht, dass der Schweizer Tennis-Maestro so viele Turniere sausen lässt, um sich zu schonen. «Er sucht sich einfach die Turniere aus, bei denen er antritt», wettert Tiriac.
Ob sich der ehemalige Eishockey- und Tennisspieler wohl auch daran aufreibt, dass Federer zum dritten Mal nacheinander auf eine Teilnahme am Mutua Madrid Open (6.-13. Mai) verzichtet? In Spaniens Hauptstadt amtet Tiriac als Turnierbesitzer. Er sähe den Baselbieter nur allzu gerne in der «Caja magica» (Zauberkiste) spielen.
Federer seinerseits hat längst angekündigt, auf die Sandsaison inklusive den French Open zu verzichten. Für Tiriac ist das ein Unding. «Derlei ist in anderen Sportarten kaum vorstellbar. Ein Lewis Hamilton sagt nach fünf Grands Prix in der Formel 1 nicht einfach weitere Einsätze ab, weil er keine Lust hat.»
Es ist ein Vergleich, der seltsam anmutet, vergleicht Tiriac dabei zwei völlig verschiedene Sportarten mit unterschiedlichsten Anforderungen.
So oder so: Viele Freunde wird sich Tiriac mit seiner Kritik an Federer nicht gemacht haben – zumindest nicht bei den Anhängern der helvetischen Tennis-Legende.
Federer ist nicht das einzige Opfer der Zampano-Attacke. Tiriac schiesst auch gegen Serena Williams, die ehemalige Weltnummer 1. Dort wird er persönlich: «Bei allem Respekt. 36 Jahre, 90 Kilogramm schwer. Auch bei den Frauen wünsche ich mir da etwas anderes.» Ohne Worte.