ATP World Tour Finals in London
Super-Gruppen für Roger & Stan

Roger Federer trifft am Sonntag auf Novak Djokovic. Stan Wawrinka spielt am Montag gegen Rafael Nadal.
Publiziert: 12.11.2015 um 22:53 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 12:06 Uhr
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Mit sechs Siegen ist Roger Federer Rekord-Champion.
Foto: AFP
Von Simon Häring und Cécile Klotzbach

Mit Novak Djokovic und Roger Federer treffen bei den World Tour Finals in London am Sonntag bereits in der Gruppe die beiden Spieler aufeinander, die den Sieger beim Final der acht Jahresbesten seit 2010 unter sich ausgemacht haben. Zwei Mal gewann Federer (2010 und 2011), zuletzt drei Mal in Folge Djokovic. Im letzten Jahr platzte das Final-Duell, weil es Federer im Rücken zwickte. Für den Rekord-Sieger (6 Titel), der am Sonntag gegen Berdych eröffnet, ist es Zeit für die ­Revanche: Er verlor zuletzt in Wimbledon und New York den ­Final. Die Gruppe komplettiert der Japaner Kei Nishikori.

Ein machbares Los erwischt auch Stan Wawrinka, der bei seinen ersten beiden Teilnahmen jeweils die Halbfinals erreichte. Im letzten Jahr scheiterte er nach vier vergebenen Matchbällen und hitzigen Szenen am Rand (Rogers Ehefrau Mirka bezeichnete ihn als «Cry Baby») an Federer. Der Paris-Champion spielt am Montag gegen Rafael Nadal. Auch in seiner Gruppe: Andy Murray und David Ferrer. Übrigens: Die World Tour Finals finden drei weitere Jahre, bis 2018, in der Londoner O2-Arena statt.

Gruppe Stan Smith: Das sind Federers Gegner

Novak Djokovic (28, ATP 1)
Seit seinem ersten Saisonfinale 2007 wurde er bei acht Teilnahmen in Serie vier Mal Weltmeister. Noch nie ging er als derart haushoher Favorit ins letzte Rennen: Mit 15 285 Punkten sammelte der Djoker, der seit 22 Matches ungeschlagen ist, 2015 beinahe doppelt so viele wie sein Verfolger Murray. Drei der nur fünf Niederlagen (bei 78 Siegen und 10 Titeln) fügten ihm Schweizer zu: Federer in den Finals von Dubai und Cincinnati, Wawrinka verpatzte ihm in Paris den Grand Slam.

Tomas Berdych (30, ATP 6)
Immer vorne dabei, aber nie an der Spitze. Das ist das Schicksal des 1,96 m grossen Blonden, der neben 11 kleineren Titeln in seiner Karriere erst ein Masters-1000- Turnier gewann (2005 in Paris).

Er glänzt indes mit seiner Ass-Statistik: Unter den acht Jahresbesten schlug er nur ein Ass weniger als Leader Roger Federer (565). Der grösste Glamour-Faktor des Tschechen ist aber die Frau an seiner Seite: Diesen Sommer heiratete Berdych das bildschöne Model Ester Satorova.

Kei Nishikori (25, ATP 8)
In seiner Heimat Japan ist er ein Superstar. Sein Konterfei ziert sogar die Packung einer Nudelsuppe. Unter den acht Jahresend-Finalisten in London ist er aber die kleinste Nummer. Nishikori macht erst zum zweiten Mal mit. Sein Debüt in der gewaltigen O2-Arena meisterte er im Vorjahr allerdings mehr als überzeugend: Nach zwei Siegen in den Gruppenspielen erreichte er die Halbfinals, wo er in drei Sätzen dem späteren Sieger Djokovic unterlag. Das Ziel diesmal? Der Sieg natürlich.

Gruppe Ilie Nastase: Das sind Wawrinkas Gegner

Andy Murray (28, ATP 2)
Dank Federers Achtelfinal-Out gegen John Isner in Paris-Bercy konnte der Schotte dem Schweizer Platz 2 im Ranking abluchsen. An den ATP-Finals führt Murray nun die zweite Gruppe an – ein Treffen mit Djokovic bleibt ihm in der Vorrunde erspart. Am Saisonfinale kam der vierfache Turniersieger in diesem Jahr bei sieben Versuchen noch nie über die Halbfinals (3x) hinaus. Murrays persönliches Highlight steht ohnehin noch bevor: Der Davis-Cup-Final gegen Belgien (27. bis 29. November).

Rafael Nadal (29, ATP 5)
Mangelndes Selbstvertrauen nach langen Verletzungspausen prägte die erste Hälfte seines Jahres. Der Sandkönig verlor sogar an «seinen» French Open in den Viertelfinals. In der zweiten Jahreshälfte aber steigerte sich der Mallorquiner. An den letzten beiden Turnieren bremsten Federer (im Basel-Final) und Wawrinka (im Paris-Viertelfinal) Nadal aus. Auch wenn sich der notorische Tiefstapler selbst keine Sieges-Chancen in London einräumt – jetzt ist er wieder brandgefährlich.

David Ferrer (33, ATP 7)
Seit Jahren ein sicherer Wert. Schon sechs Mal nahm der Spanier an ATP-Finals teil, beim ersten Anlauf 2007 erreichte er gar den Final, wo er Federer unterlag. Letztes Jahr reiste er als Ersatz nach London, kam dann sogar für ein Match zum Zug. Dieses Jahr ist Ferrer nach fünf Turniersiegen wieder von Anfang an dabei – und übt seine Rolle als Spielverderber. Für Wawrinka ein unbequemer Gegner. Der Romand hat gegen den zähen Spanier sogar eine leicht negative Bilanz (6:7).

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