Andy Murray
Murray: «6000 Kalorien am Tag – das ist hart!»

Bei den Australian Open gilt der Schotte Andy Murray als einer der drei TopFavoriten. Der 21-Jährige hat eine 5:2-Bilanz gegen Roger Federer, mehr Gewicht, neue Muskeln und eine Horde schottischer Grossmütter, die ihn unterstützt.
Publiziert: 17.01.2009 um 21:41 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:01 Uhr
Von Christian Bürge

Andy Murray, wie gehen Sie mit dem neuen Status als Favorit um?
Diese Dinge machen für mich absolut keinen Unterschied. Natürlich hört man Dinge. Und der Turnier-Favorit zu sein ist offensichtlich etwas, was ich nicht gewohnt bin. Aber in den vergangenen Monaten war ich bei den meisten Matches, die ich spielte, der Favorit – darum ist das okay. Vielleicht werde ich im ersten Match ein wenig nervös sein. Aber wenn ich da durchkomme, spielts keine Rolle, wie oder was sie mich nennen. Andererseits: Nur weil sie mich Favorit nennen, werde ich nicht durch die Runden marschieren wie durch weiche Butter.

Gibts zwei, drei Hauptunterschiede zwischen Ihnen jetzt und vor zwölf Monaten?
Ich denke, meine verbesserte Physis hat sehr viel verändert in meinem Spiel. Vom Service über die Balance bei Bällen, für die ich mich strecken muss, bis zur Fähigkeit, in langen Matches besser auszusehen. Das waren Dinge, an denen ich arbeiten musste. Meine Prozentzahl bei ersten Aufschlägen ist viel besser geworden und mit ein wenig mehr Kraft in den Beinen und im Oberkörper kann man die Geschwindigkeit und die Konstanz länger aufrechterhalten. Ich habe keine Angst mehr, fünf Sätze zu spielen. Ich weiss, ich kann fertig spielen.

Sie rennen viel. Machen neuerdings auch 100-Meter-Serien und 400-Meter-Läufe.
Ja, die 400 Meter sind vielleicht das härteste, was ich mache. Die Arbeit im Gym mit den Gewichten und die Speed-Sachen sind nicht schwierig. Du musst nicht leiden, wenn du es tust. Aber wenn du so rennst und weiter musst, dann bemitleidest du dich manchmal, aber man muss sich durchkämpfen. Die Gewichte kannst du entweder heben oder es geht nicht. Aber das Rennen ist hart.

Sie haben auch Kilos zugelegt. Wie viele?
Zwischen sechs und sieben. Im Moment wiege ich 85 Kilo.

Was essen Sie dafür? Ist es nicht schwierig, sich zusätzlich Kilos aber kein Fett anzufuttern?
Das Schwierigste ist das Frühstück. Du stehst auf und trinkst einen Protein-Shake und isst Bagels mit Erdnuss-Butter. Und die Erdnuss-Butter klebt an deinen Zähnen. Danach Eier und Joghurt und Früchte und sonst noch was. Das war schwierig. Ich bin gewohnt 4000 Kalorien pro Tag zu essen, da kamen dann also noch 2000 dazu. 6000 Kalorien am Tag – das ist hart. Vor allem weil ein normaler Mensch etwa 2500 zu sich nimmt. Im Dezember habe ich mal 24 Sushi-Rollen gegessen. Meistens aber so 20. Und dazu muss man sich natürlich ziemlich viel bewegen.

Schauen wir zurück. Erinnern Sie sich noch gut an die US Open mit der Finalniederlage gegen Roger Federer?
Es war eine tolle Erfahrung, auch wenn es etwas unglücklich war mit dem Regen. Dass der Halbfinal über zwei Tage gespielt wurde, half auch nicht. Aber sieben Matches am Stück gespielt und dabei einen Grand-Slam-Final bestritten zu haben, war eine tolle Erfahrung.

Lesen Sie das vollständige Interview im SonntagsBLICK!

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