Daheim im Las Vegas engagiert sich der mit Steffi Graf verheiratete Andre Agassi in erster Linie für die Förderung benachteiligter Kinder, die in seinem «Agassi Campus» Schule und Sport machen können. Daneben bleibt er Trainer des derzeit verletzt pausierenden Novak Djokovic, den er – sollte dessen Ellbogenverletzung bis im Januar genesen sein – auch zum nächsten Saison-Beginn nach Australien begleitet.
Der Amerikaner verfolgt schon allein deshalb die Leistungen der Stars von heute intensiv. Voller Bewunderung spricht er in der «Sonntagszeitung» von Roger Federer, der ihn mit 36 Jahren zwar vorläufig nicht als älteste Nummer 1 ablösen kann.
Aber wie gut er in seinem Alter körperlich in Form sei, spräche für seine Einzigartigkeit. «Ich würde sogar das Wort Grossartigkeit benutzen. Er spielt das Spiel so andersartig, alles sieht so leicht aus», sagt Agassi.
Federer habe so viele Optionen, dass er den Verschleiss reduzieren könne, lerne von seinen Lektionen und sei schlau in der Planung. Er könne sich – wie Nadal, Djokovic und Murray – noch lange halten. «Sie alle haben dem Tennis ein neues Gebiet erschlossen.»
Für den Grössten aller Zeiten hält der 47-Jährige den Schweizer indes nicht. «Da wähle ich Nadal», zitiert ihn der «Le Matin», vor allem aus einem Grund: «Ein Spieler kann nicht als Grösster gelten, wenn ihn ein anderer so viele Male geschlagen hat.»
Das sagte Agassi schon vor vier Jahren, und er hält auch daran fest, nachdem Roger diese Saison vier direkte Duelle gewonnen hat. Der Spanier führt die Bilanz nach wie vor mit 23:15 an. Agassi: «Federer ist einzigartig, aber für mich bleibt Nadal deshalb der Beste.»