Am Wochenende ist Fed Cup!
Blonde Bencic & Co. wollen Französinnen ausschalten

Die letzte Begegnung mit Frankreich im Fed Cup ging knapp verloren. Lieber wollen es die Schweizerinnen wie vor 19 Jahren machen: als sie 5:0 gewannen.
Publiziert: 08.02.2017 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:45 Uhr
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Das Schweizer Fed-Cup-Team will dieses Wochenende für Furore sorgen.
Foto: AP
Cécile Klotzbach, Genf

Gut gelaunt und voller Optimismus tritt das Schweizer Fed-Cup-Team vor dem vierten Duell gegen eine französische Equipe zur ersten Medienkonferenz an. Drei Jahre nach der 2:3-Erstrunden-Niederlage in Paris, der letzten Begegnung der beiden Nationen. 

Captain Heinz Günthardt sieht aber markante Unterschiede in der Ausgangslage: «Unser Team ist viel reifer geworden.» Nicht nur sei es verstärkt durch Doppel-Crack Martina Hingis und Gstaad-Siegerin Viktorija Golubic, die ihre grössten Erfolge auf heimischen Boden feierte. «Timea Bacsinszky war damals gerade erst wieder auf die Tour zurückgekehrt», so Günthardt, «und Belinda Bencic spielte als junge Newcomerin in Paris erstmals für die Schweiz.» 

Diesmal ist es Belindas erster grosser Auftritt in der Schweiz. Den letztjährigen Halbfinal in Luzern verpasste die in Genf mit auffallend blonder Mähne auftretende Bencic wegen einer Rückenverletzung. «Das war keine einfache Situation – es tat mir sehr weh, auf diesen Auftritt vor Heimpublikum zu verzichten», so die 19-Jährige. Gerne erinnert sie sich hingegen an ihr Fed-Cup-Debüt in Frankreich, das eine Art Durchbruch bedeutete: «Ich spielte zwei grosse Matches und schlug erstmals eine Top-20-Spielerin. Es war ein unglaubliches Weekend für mich!» 

Das soll es nun auch in der Genfer Palexpo-Halle werden. Am liebsten so gigantisch wie 1998 in Sion, als Hingis, Patty Schnyder und Emmanuelle Gagliardi die französischen Halbfinal-Gegnerinnen 5:0 abfertigten. Neben der 36-jährigen Hingis ist noch ein bekanntes Gesicht aus früheren Zeiten hier: Yannick Noah, schon damals der gegnerische Team-Captain. «Ich sah ihn soeben», lacht Martina, «das sind wirklich super Erinnerungen.»

Günthardt, der heute seinen 58. Geburtstag feiert, sass vor 19 Jahren in als TV-Experte in der Kommentatoren-Box. «Ich musste neun Stunden am Stück reden. Es war eine aussergewöhnliche Atmosphäre – die wollen wir wieder schaffen!»

Für Timea Bacsinszky, die sich freut, endlich wieder mal auf welschem Terrain zu spielen, ist die Stimmung bereits seit der Zusammenkunft der Mannschaft perfekt. An ihre misslungenen Auftritte in Luzern, wo sie durch die überraschende Anreise ihres Problem-Vaters Igor völlig verstört war, will sie nicht denken. «Ich habe nichts gut zu machen. Ich kam gut vorbereitet, gab alles. Aber persönliche Probleme können jeden aus der Bahn werfen. Und jetzt werde ich wieder alles geben», sagt die Lausannerin. Der gute Team-Geist unter den Swiss Girls sei speziell schön und habe schon in Australien begonnen. «Er ist sehr wichtig für unser gemeinsames Ziel.»

Und das heisst womöglich sogar Fed-Cup-Titel? Captain Günthardt: «Wir können alle schlagen – aber alle anderen starken Teams in der Weltgruppe auch. Unsere französischen Gegnerinnen standen nicht zufällig im letztjährigen Final.»

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