Im zarten Alter von erst 17 Jahren steht Junior Roger Federer am 6. Oktober 1998 erstmals in Basel im Mittelpunkt. Die Auslosung an den Swiss Indoors meint es mit dem Lokalmatadoren vor 20 Jahren aber nicht gut. Der Wildcard-Empfänger trifft gleich in Runde eins auf den elf Jahre älteren Superstar Andre Agassi (USA, ATP 8).
8000 Fans feuern Roger in der St. Jakobshalle an. Vergeblich. Der Teenager verliert in 55 Minuten mit 3:6 und 2:6. Der BLICK titelt am Tag danach: «Küken Federer von Guru Agassi gerupft». Trotzdem zeigt Federer schon zu jener Zeit, welch grosses Zukunftsversprechen er ist.
«Er ist ein grosses Talent»
Der spätere Finalist Agassi lobt Federer, der damals die Weltnummer 396 ist: «Er ist ein grosses Talent. Hat hervorragende Schläge, einen guten Instinkt. Ich mag diese Kombination.» Roger ist seinerseits von Agassi beeindruckt und sagt: «Ich könnte schon auch so spielen. Das Problem ist nur, dieses Niveau einen ganzen Match lang zu halten.»
Dass er das Top-Niveau drauf hat, beweist Federer bekanntlich im Laufe der Karriere eindrücklich. Aus dem Basler «Küken» hat sich ein stattlicher Hahn entwickelt, der mit 20 Grand-Slam-Titeln seinesgleichen sucht. Mittlerweile ist er auch an den Swiss Indoors achtfacher Sieger und stand total 13 Mal im Final. Ab dem 22. Oktober nimmt er in Basel zum 18. Mal teil. (rib)