Gegen solche bösen Überraschungen beim Hausbau ist auch eine Tennis-Ikone nicht gefeit! In Rapperswil-Jona haben im November die Bauarbeiten auf dem neuen Grundstück von Roger Federer (38) begonnen. Aber die Arbeiten für die neue Seeleitung haben ein Problem ans Tageslicht gefördert.
Es wurde entdeckt, dass der Boden des Grundstücks mit altem Bauschrott kontaminiert ist. Das berichtet die «Linth-Zeitung». Deshalb hat die Familie Federer nun bei der Bauverwaltung von Rappi ein zweites Baugesuch eingereicht. Sie will eine Altlastensanierung vornehmen.
Auf dem 18'000 Quadratmeter grossen Grundstück am Zürichsee sind die ufernahen 20 Meter auf der ganzen Grundstückbreite sowie der ufernahe Seegrund im linken Bereich betroffen.
Der Grund für die Bodenverschmutzung bis in 90 cm Tiefe: Auf dem Gelände stand früher eine Ziegelei. Historische Bilder zeigen das Industriegebäude am Ufer. Nun will Federer diese Ziegeleiabfälle abbauen lassen und vermutlich mit normaler Erde wieder auffüllen, auch wenn in diesem Bereich keine Gebäude geplant sind.
Keine Gefahr für die Umwelt
Eine Umweltgefährdung besteht nicht. Die Stoffe im Boden sind ungefährlich. Aber der scharfkantige Abfall mit vielen Glas- und Metallsplittern kann für Mensch und Tier lästig werden. Ob da Roger vor allem an seine spielenden Kinder denkt?
Andri Pfister, bei der Stadtverwaltung für die Baubewilligungen zuständig, sagt zu BLICK: «Weil es ein Eingriff in den Uferbereich ist, muss ein ordentliches Verfahren durchgeführt werden mit einem Baugesuch. Es liegt innerhalb des Gewässer-Abstandsbereichs. Das ist eine reine Formalität.» Einsprachen werden deshalb keine erwartet. Pfister: «Ein solcher Abbau ist natürlich mit Kosten verbunden. Aber es wird der Natur wieder näher gebracht und ist darum eine gute Sache.»
Areal wird bis 50 Mio. wert sein
Um wieviel teurer mit der geplanten Bodensanierung Federers neues Reich im Rapperswiler Ortsteil Kempraten wird, ist noch unklar. Klar ist: Der Bau von sechs ein- bis zweistöckigen Gebäuden kostet rund 20 Millionen Franken und soll 2021 abgeschlossen sein. Das ganze Federer-Gelände erhält so einen Wert von 40 bis 50 Millionen Franken. Der Bau wird vom weltweit tätigen südafrikanischen Büro «Saota Architecture» geplant.
Und klar ist auch, dass vor Weihnachten rund ums Areal Sichtschutzwände erstellt wurden, um Schaulustige vom Blick auf die Bauarbeiten abzuhalten.