«Ich war seit 23 Jahren nicht mehr in diesem Land, und jetzt schreiben wir Geschichte, was kann ich mehr sagen», sagt der lächelnde Roger Federer nach dem Sieg über den Deutschen Alexander Zverev in Mexiko City. 3:6, 6:4 und 6:2 endet die Exhibition vor der Rekord-Kulisse von 42'517 Zuschauern in der Stierkampfarena «Plaza de Toros». Den bisherigen Zuschauer-Rekord stellten 2010 in Brüssel die Belgierin Kim Clijsters und die Amerikanerin Serena Williams mit 35'681 Fans auf.
Federer und Zverev kommen mit dem Hubschrauber zum Spiel, nur so konnte der pünktliche Spielbeginn gewährleistet werden. Der Schweizer spricht dann über seinen ersten Besuch in Mexiko, der vor 23 Jahren für ein Jugendturnier stattfand. Das war 1996, Zverev war noch nicht geboren. «Ich verspreche, dass es nicht wieder 23 Jahre dauern wird, bis ich zurückkomme», sagt Federer, der auch in Mexiko in der Gunst der Fans ganz oben steht.
Der Abschluss, mit einem mexikanischen Hut und einem breiten Lachen, ist ein riesiger Kontrast zu dem, was Freitagabend in Bogota (Kolumbien) geschah. Das geplante Spiel konnte aufgrund der politischen Situation des Landes nicht ausgetragen werden. Als Federer und Zverev Richtung Center Court fuhren, kam der Befehl von der Regierung, nicht zu spielen. Dem Tennis wurde eine Ausgangssperre auferlegt. Federer musste den Zuschauern die Situation erklären. «In den Katakomben des Stadions brach er in Tränen aus. Er war sehr aufgeregt, sehr besorgt über das, was passiert war», sagte ein Insider zu BLICK.
Nach einer tröstenden Umarmung zwischen allen Beteiligten, Organisatoren und Tennisspielern machten sich Federer und Zverev früher als geplant auf den Weg nach Mexiko, wo das Tennis ihnen wieder Freude brachte.
Abgeschlossen wird die Südamerika-Tour heute Abend in Ecuador.