Wenn keine Schweizer Sportler im Einsatz stehen, sind wir vom BLICK-Sport neutral. Normalerweise.
Die oscarreife Show von Serena Williams im Halbfinal gegen Timea Bacsinszky hat uns aber genervt. Darum hätten wir der Finalgegnerin Lucie Safarova (28) heute den French-Open-Sieg gegönnt.
Soweit kommts aber nicht. Serena Williams, die gestern mit «etwas wie einer Grippe» im Bett lag und die Pressekonferenz sausen liess, konzentriert sich im Endspiel aufs Tennisspielen. Und lässt das Schauspiel bleiben.
Der erste Satz ist kein Feuerwerk: Durchschnittlich werden nur vier Bälle pro Punkt übers Netz gespielt. Williams setzt sich mit 6:3 durch.
Auch im zweiten Umgang entsteht zuerst nicht wirklich ein Kampf. Serena muss nicht, Safarova kann nicht.
Aber dann gelingt der Tschechin beim Stand von 1:4 ein Break. Sie bestätigt es und verkürzt auf 3:4. Plötzlich Spannung. Prompt folgt noch ein Break! Es steht 4:4.
Williams wankt. Das Ami-Kraftpaket behält aber vorerst die Nerven, breakt beim Stand von 5:5 und kann den Sieg mit eigenem Aufschlag eintüten. Pustekuchen: Safarova schafft in extremis das Break zum 6:6 und setzt sich im Tie-Break durch.
Der dritte Satz muss her. Dort liegt Williams wieder mit Break zurück, fängt sich aber und gewinnt letztlich den Final 6:3, 6:7, 6:2. Es ist ihr 20. Grand-Slam-Titel.
Für Safarova gibts in Paris trotzdem Grund zur Freude: Mit Mike Bryan holte sie den Mixed-Sieg. Und mit Bethanie Mattek-Sands steht sie am Sonntag im Doppel-Final. (sau)