14. Halbfinal an den Australian Open
Federer fertigt Berdych in drei Sätzen gnadenlos ab!

Titelverteidiger Roger Federer steht an den Australian Open zum 14. Mal im Halbfinal! Der Schweizer schlägt Tomas Berdych mit 7:6, 6:3 und 6:4. Damit bleibt er weiter ohne Satzverlust. Nun wartet der Südkoreaner Hyeon Chung.
Publiziert: 24.01.2018 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:25 Uhr
Cécile Klotzbach aus Melbourne

Erst ein veritabler Fehlstart von Federer, der Nerven zeigt. Nachdem er in der letzten Runde bei eigenem Aufschlag nicht einen Breakball in Kauf nehmen musste, verliert er gegen Tomas Berdych (32) gleich seinen ersten Service. Er spielt fehlerhaft und unsicher. Bis zum 3:5 holt er den Rückstand nicht mehr auf. 

Mit Einbruch der Dunkelheit über der «Rod Laver Arena» kommen dunkle Gedanken auf. Erst hat es Djokovic erwischt, dann Nadal. Geht das Favoritensterben in Melbourne, wo auch Dimitrov, Thiem, Del Potro und Kyrgios die Segel streichen mussten, jetzt mit Federer weiter?

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King Roger lässt sich in der Rod-Laver-Arena feiern: Er steht wieder einmal im Halbfinal der Australian Open!
Foto: Keystone

Das Schlüssel-Spiel läutet die Wende ein. Roger hat zwei Breakbälle, will einen Aufschlag Berdychs in der Video-Wiederholung sehen. Doch Hawk Eye streikt – der Schweizer verliert den Punkt. Mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch wehrt er wenig später einen Satzball ab – und verwandelt seinen vierten Breakball! Jetzt spielt er brillant, gleicht zum 5:5 aus. Nachdem er einen weiteren Satzball abwehrt, rettet er sich in den Tie Break.

«C'moooooon», «Chum jetz!» – Roger reagiert extrem emotional. Sein Gefolge in der Spielerbox steht. Das Publikum schreit und johlt. Berdych ist sichtlich genervt. Und verliert die Kurzentscheidung nach einem wunderbaren Stoppball Federers mit 1:7.

Federer findet den Tritt wieder

Der Startsatz macht deutlich: Der ganze Druck liegt auf dem fünffachen Australian-Open-Sieger, der hier noch keinen seiner bislang 13 Viertelfinals verloren hat. Die letzte seiner total sechs Niederlagen (bei 19 Siegen!) liegt fünf Jahre zurück.

Und Berdych, der nur wegen Rückenproblemen auf Platz 20 im Ranking zurückgefallen ist, hat sich stark zurückgemeldet. Es ist klar, wer hier in der «Rod Laver Arena» mehr zu verlieren hat.

Doch ab jetzt hat Federer den Tritt gefunden. Und Berdych ist aus dem Takt. Als er sich nach dem verlorenen zweiten Satz (6:3) in die Kabine sammeln geht, sitzt Roger auf der Bank, zieht seine Jacke an und schlägt die Beine übereinander, als warte er in der Bar auf ein Bier. Ähnlich entspannt beendet er danach Satz 3 und damit den Viertelfinal nach zweieinviertel Stunden mit 6:4.

Ohne auch nur einen Satz zu verlieren steht Roger Down under in seinem 14. Halbfinal – und verbessert seinen Rekord auf sagenhafte 43 an allen Grand Slams. Als ältester Halbfinalist seit Ken Rosewall (42, 1977) nimmt er es am Freitag mit dem Jüngsten der letzten acht Jahre auf: dem selbsternannten Djokovic-Kopierer Hyeon Chung (21) aus Südkorea.

«So ziehe ich das vor»

Federer sagt nach dem Match im Platz-Interview über seine makellose Satz-Bilanz: «So ziehe ich das vor. Stehe so lockerer auf – letztes Jahr tat mir alles weh morgens.» Von seinem nächsten Herausforderer Chung weiss der Maestro noch nicht viel «Ich spielte noch nie gegen ihn, wie auch nicht gegen Kyle Edmond. Ist schön zu sehen, dass neue Namen weit kommen. Ehrlich gesagt habe ich nicht viel von seinen Matches gesehen. Aber er erinnert mich tatsächlich an Novak Djokovic, vor allem was seine Defensive angeht.»

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