Stan Wawrinka
Was Stan Wawrinka (34) leistet, ist unglaublich. Der Kämpfer ist neben den grossen vier Federer, Nadal, Djokovic und Murray der einzige, der in diesem Jahr mehr als ein Grand-Slam-Turnier gewinnen kann. 2014 gewinnt er die Australian Open und den Davis Cup. 2015 die French Open und 2016 auch die US Open. Total gewinnt der Romand in diesem Jahrzehnt 15 Titel und erreicht den 3. Platz der Weltrangliste. Verletzungspech verhindert noch mehr Erfolge.
Roger Federer
Sagenhafte 20 Grand-Slam-Titel hat Roger Federer (38) in seiner Karriere gewonnen. Den Grossteil der Rekord-Marke sammelte er im vorangegangenen Jahrzehnt. Doch auch in dieser Dekade langt der Maestro ordentlich zu. Drei Siege bei den Australian Open gelangen ihm, dazu zwei Wimbledon-Triumphe. Dann der Davis-Cup-Sieg 2014, Olympia-Silber 2012 und zwei Triumphe bei den ATP Finals. 42 seiner 103 Turniersiege feierte Federer in diesem Jahrzehnt. 48 seiner 310 Wochen als Weltnummer 1 fallen in diese Dekade. 2018 wurde er mit 36 Jahren und 320 Tagen älteste Nummer 1 der Geschichte. Erfolge, die seines Gleichen suchen.
Fabian Cancellara
Weltweit ist Fabian Cancellara (38) einer der erfolgreichsten Radfahrer dieses Jahrzehnts. Er wurde Zeitfahr-Weltmeister 2010 und -Olympiasieger 2016. Vor allem aber ist es sein Klassiker-Jahrzehnt. Cancellara gewinnt von 2010 bis 2014 zweimal Paris–Roubaix und gar dreimal die Flandernrundfahrt. Im gesamten Jahrzehnt ist er damit der Radprofi mit den meisten Siegen bei den fünf Rad-Monumenten. Zudem trägt er in diesem Jahrzehnt während 12 Tagen das Maillot Jaune der Tour de France. 2016 beendete er seine Karriere.
Andy Schmid
Zu Beginn des Jahrzehnts wechselt Andy Schmid (36) zu den Rhein-Neckar Löwen und startet dort durch. Der Spielmacher entwickelt sich in der Bundesliga zum besten Schweizer Handballer aller Zeiten. Von 2014 bis 2018 wird Schmid fünf Mal in Serie zum besten Spieler der Liga gekürt – und das in der nach einhelliger Meinung weltbesten Liga. 2016 und 2017 wird Schmid Meister mit den Löwen, 2018 gewinnt das Team den Pokal und 2016, 2017 und 2018 den Supercup. 2013 bejubelt die Schmid-Truppe zudem den Sieg im EHF-Pokal. Die Nati führt Schmid zudem an die EM 2020 – die erste Schweizer Teilnahme an einem grossen Turnier seit 2006.
Carlo Janka
2010 erlöste Carlo Janka (33) die Ski-Schweiz nach langem Warten. In einem engen Duell setzte er sich gegen Benjamin Raich (Ö) durch und holte als erster Schweizer den Gesamtweltcup nach 18 Jahren. Letztmals hatte Paul Accola 1992 triumphiert. Janka ist bis jetzt der letzte Schweizer Gesamtweltcup-Sieger. Auch bei Olympia schlug Janka zu und holte in Vancouver 2010 Riesen-Gold. Hinzu kommen bei Janka sechs Weltcupsiege in diesem Jahrzehnt, darunter zwei Erfolge in Wengen. 2015 gewann er noch den Disziplinen-Weltcup in der Kombination. Das Janka-Jahrzehnt wird aber auch von gesundheitlichen Problemen geprägt. Er musste sich einer Herz-Operation unterziehen, beklagt chronische Rückenschmerzen und riss sich das Kreuzband.
Didier Cuche
Schon 2012 hat Didier Cuche (45) seine Karriere beendet. Trotzdem hat er allein in diesem Jahrzehnt einige Erfolge vorzuweisen. Total feierte er 10 Weltcup-Siege in der zu Ende gehenden Dekade. Er gewann zweimal den Abfahrts-Weltcup einmal den Super-G-Weltcup und gewann WM-Silber in der Abfahrt. Vor allem aber brillierte er im Königsrennen von Kitzbühel. Von 2010 bis 2012 feierte er ganze vier Siege in Kitzbühel. Drei in der Abfahrt (von total fünf in Serie!). Dazu einer im Super-G. Diese Kitzbühel-Dominanz macht seine Karriere – auch in diesem Jahrzehnt – einmalig. Ebenfalls bemerkenswert: Mit seinem letzten Sieg im Super-G von Crans Montana im Alter von 37 Jahren und 192 Tagen ist er bis heute der älteste Sieger eines Weltcup-Rennens aller Zeiten.
Nino Schurter
Kaum ein Schweizer Sportler hat eine Sportart je derart dominiert wie Nino Schurter (33) im Mountainbike-Cross-Country. Sieben WM-Titel hamsterte er in diesem Jahrzehnt, fünf davon in Serie. Sieben Mal gewann er den Gesamtweltcup, vier Mal in Serie. Er holte 2012 in London Olympia-Silber und 2016 Rio krönte er seine Karriere mit Gold. Gleichzeitig komplettierte er damit auch seinen Olympia-Medaillensatz. Dazu feierte er 32 Weltcupsiege und gewann zweimal das prestigeträchtige Etappen-Rennen Cape Epic.
Dario Cologna
Am Ende des letzten Jahrzehnts ging der Stern von Dario Cologna (33) auf. Doch seit 2010 feiert der Langlauf-Star seine grössten Erfolge. Er gewinnt in dieser Zeit drei Mal den Gesamtweltcup und vier Mal den Distanz-Weltcup, sowie drei Mal die Tour de Ski. An Weltmeisterschaften gewinnt er als erster Schweizer Langläufer Gold und dazu zweimal Silber. Doch vor allem bei Olympia ist Cologna eine Bank. Er gewinnt bei den Spielen 2010, 2014 und 2018 immer mindestens einmal Gold, total holt er vier Goldmedaillen. Damit ist er zusammen mit Martin Fourcade der erfolgreichste Winter-Olympionike des Jahrzehnts – gemessen an Goldmedaillen in Einzel-Disziplinen.
Simon Ammann
Das Jahrzehnt begann mit den Wahnsinns-Flügen von Simon Ammann (38). In Vancouver krönte er sich mit zweimal Gold zum Doppel-Doppel-Olympiasieger. Ein Kunststück, das bis heute keinem anderen Skispringer gelang. Ausserdem gewann Ammann 2010 den Gesamtweltcup und wurde Skiflug-Weltmeister. 2011 gab es zudem WM-Bronze. 12 seiner 23 Weltcup-Siege feierte der Toggenburger in diesem Jahrzehnt. Prägend ist auch sein schwerer Sturz 2015 in Bischofshofen. Damals crashte er in Bestform heftig aufs Gesicht und sucht seither den Anschluss an die Weltspitze.
Christian Stucki
Spätestens mit seinem Sieg beim Eidgenössischen 2019 in Zug kürt sich Christian Stucki (34) zum prägenden Schwinger dieses Jahrzehnts. Weil Stucki auch 2017 beim Unspunnen-Schwinget siegte, komplettierte er in dieser Dekade den sogenannten Schwing-Grand-Slam. Als einziger Zwilchhosen-Gladiator neben Jörg Abderhalden siegte Stucki beim Kilchberg-Schwinget (2008), beim Unspunnen und beim Eidgenössischen. Total feierte er 24 Kranzfestsiege. Dank seiner Erfolge und vor allem auch dank seiner nationalen Popularität wurde er 2019 als erster Schwinger überhaupt zum Sportler des Jahres gewählt.