Tigers-Stürmer Alexei Dostoinov kritisiert auf «Twitter» Biels Beat Forster für dessen Faustschlag gegen den Kopf des am Boden liegenden Robbie Earl. «Das ist nicht nur gegen die Hockey-Regeln, sondern auch gegen jegliches, ehrenhaftes Verhalten in einer zivilisierten Gesellschaft», schreibt der 30-Jährige.
Ihm gehe es nicht um Forster. Sorgen bereiten Dostoinov die vielen Hirnerschütterungen. «Jedes Mal, wenn ich zur Behandlung ins Concussion Center nach Zürich fuhr, traf ich unzählige andere Spieler. Ich war schockiert», so der Stürmer, der wegen einer Hirnerschütterung heuer bloss 21 Spiele bestreiten konnte und Probleme im Alltag bekundete.
«Machten einen Schritt zurück»
Vergleiche man die Strafen, die für Angriffe gegen den Kopf ausgesprochen würden – Forster kassierte eine Spielsperre – mit anderen Urteilen, dann stimme einfach etwas nicht. «Es war mal von Nulltoleranz die Rede. Doch zuletzt machten wir einen Schritt zurück. Ersttäter sollten für etwa vier, andere für sechs Spiele gesperrt werden. Das sind Strafen, die schmerzen.»
Man bestreite 50 Meisterschaftsspiele. «Wird jemand für ein oder zwei Partien gesperrt, verpasst er vielleicht ein Wochenende. Das hat mit Nullotoleranz nichts zu tun und hat auch keine abschreckende Wirkung. Entweder man will keine Nulltoleranz. Oder man macht etwas falsch.»
«Werde daraus lernen»
Die ganze Thematik werde nach wie vor zu wenig diskutiert. Dostoinov betont: «Hier geht es um unsere Gesundheit. Vielleicht ändert sich etwas und ich kann noch vier, fünf Jahre unter besseren Bedingungen spielen. Und junge Spieler, die vielleicht schon eine Hirnerschütterung erlitten haben, kassieren nicht noch weitere.»
Auf die Frage, ob denn der Respekt fehle, sagt der Stürmer: «Es gab immer Spieler mit weniger Respekt. Die Frage ist, wie man damit umgeht.»
Forster, letzte Saison noch Teamkollege von Earl, sagt: «Ich hätte den zweiten Schlag nicht ausführen dürfen und habe nun die Quittung dafür erhalten. Ich werde daraus lernen.»