Das 2015 war ein Seuchen-Jahr für Sanna Lüdi. Im Januar erleidet sie einen Kreuzbandriss. Im Juli kassiert sie eine Dopingsperre, weil sie dreimal gegen die Meldepflicht verstiess. Und vor rund drei Monaten wird sie von einer rätselhaften, bis heute anhaltenden Krankheit heimgesucht.
Am letzten Wochenende wäre sie erstmals wieder zum Weltcup zugelassen gewesen. Doch die gesundheitlichen Probleme verhinderten einen Start.
Lüdi berichtet: «Eine genaue Diagnose gibt es nicht. Ich habe einfach sehr viel Substanz verloren, war müde, hatte Fieber. Pfeiffersches Drüsenfieber ist es aber nicht.» Sie ist immer noch in Behandlung, muss Medikamente nehmen. Der Trainingsrückstand ist immens. Erst am 1. Januar in Verbier stand Lüdi wieder mal auf die Ski. «Um ein besseres Jahr einzuläuten, sprang ich daraufhin gleich noch in den Genfersee», erzählt Lüdi lachend.
Die Saison hat sie abgeschrieben. Sie hofft, im Februar beim Weltcup in Arosa wenigstens das Training bestreiten zu können. «Überstürzen bringt nichts. Nächste Saison zur Quali für Pyeongchang 2018 muss ich top-fit sein. Die dritten Olympischen Spiele sind mein grosses Ziel!»
Durch die Sperre hat sie keine Rennen verloren. Eine Belastung war es trotzdem. «Während der Sperre erhält man überhaupt keine Unterstützung mehr.»
Lüdi ist deshalb froh, gibt ihr die Liebe Kraft. Seit letztem Jahr ist sie mit Super-League-Profi Simone Rapp liiert. Sie lernten sich kennen, weil sie den gleichen Mental-Trainer besuchen. Auch der Thun-Stürmer hat Rückschläge zu verdauen. Ein Sehnenanriss setzte ihn seit Ende November ausser Gefecht. Lüdi: «In schwierigen Zeiten ist es entscheidend, wichtige Menschen um sich zu haben.» Rapp hält sich zu Privatem bedeckt – wirkt aber überglücklich.