Herrlich, wie sich ein Vierfach-Olympiasieger freuen kann. Er macht es sogar während des Flugs: Weil er weiss, dass diesmal die Landung stimmt! Dann jubelt er über seinen achten Podestplatz auf der Titlis-Schanze. Und das in seiner 18. Weltcup-Saison!
Nur als Neunter startet Simon Ammann (33) am Samstag in Engelberg in das erste von zwei Springen – ausgezeichnet beendet er gestern das Heimspringen auf Platz 2. Besser fliegt nur der dreifache Saisonsieger Roman Koudelka (Tsch).
«Das war für mich ein ganz grosser Schritt nach vorne», strahlt Simon. «Meine Beine könnten besser sein. Aber ich konnte mich der Schanze anpassen, meinen Fokus finden. Und das ohne zu überdrehen.»
Jetzt will Simi ein bisschen Sohn Théodore «bäbele»
War der Toggenburger am Samstag im Finale stilistisch noch der schlechteste Athlet (50,5 Zähler), glänzt er 24 Stunden später mit zwei 54er-Noten (3 x18). Damit ist er aber noch nicht auf der Höhe des Siegers Koudelka (57 und 58 Punkte) sowie des Dritten Michael Hayböck (2 x 57).
Punkte sind im Hinblick auf die Vierschanzen-Tournee (ab 27. Dezember) so wichtig, weil das Feld weitenmässig sehr eng zusammengerückt ist. Mit 7 Siegern in 9 Weltcupspringen gibt es keinen Überflieger mehr. Top-Favoriten sind Koudelka (3 Saisonsiege) und Simon Ammann mit seinen zwei Erfolgen.
«Nein, Druck spüre ich keinen», erklärt Simon Ammann vor dem Start zu seiner 17. Vierschanzen-Tournee. «Ich habe mit diesem Bewerb meinen Frieden geschlossen. Ich weiss, was noch zu tun ist.» Er habe noch leichte Reserven am Tisch, meint Trainer Martin Künzle. Simon selbst will noch die Regeneration verbessern. «Ich werde die Woche gut planen, mich gut erholen, ein bisschen Sohn Théodore ‹bäbele› und auch gut essen.» Dann wird er in Oberstdorf seinen wohl letzten Anlauf nehmen, diese Tournee endlich zu gewinnen. Das auf seiner Lieblingsschanze am Schattenberg, wo er 2008 und 2013 schon gewonnen hat.