Neben Lara Gut-Behrami gibt es noch eine zweite Schweizerin, die nach dem Super-G strahlt: Michelle Gisin (29). Mit Rang 6 schafft sie – erneut im Super-G – ihr zweitbestes Resultat des Winters. «Das Ergebnis ist gut, wichtiger ist aber die Leistung. Nach dem Ausfall vom Samstag wollte ich gleich am Start Gas geben, um meinen Körper richtig zu aktivieren.» Das gelingt, keine der 52 Startenden ist nach 18 Fahrsekunden schneller als Gisin.
Auch danach fährt sie stark, bei der letzten Zwischenzeit ist sie auf Siegeskurs. Doch dann passiert das, was sie wie folgt beschreibt: «Ich habe eine Kurve verpasst und war schon fast draussen. Ein Vollstopp. Aber einen erneuten Ausfall durfte ich nicht zulassen.» Der sechste Rang im Ziel schmeckt letztlich bittersüss.
Verkrampft statt locker
Mit etwas Abstand wird Gisin zufriedener sein. Denn: Ihr Winter ist gelinde gesagt kompliziert. Nach dem Materialwechsel von Rossignol zu Salomon fand die zweifache Kombi-Olympiasiegerin den Tritt nie. Zwar schaffte sie es in 21 Rennen in jeder Disziplin unter die Top 15, aber eben auch nur dreimal in die Top 10. «Es kann nicht mein Anspruch sein, dort rumzufahren, wo ich bislang oft rumgefahren bin», sagt Gisin noch vor dem Wochenende zu Blick.
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Sie betont, dass die Setup-Probleme nur ein Teil der Wahrheit gewesen sei. «Das Problem war, dass ich am Anfang zu hohe Erwartungen hatte.» Vieles habe gestimmt – doch es blieb nicht dabei. «Danach habe ich mich Schritt für Schritt ins Elend gefahren.» Erst in Flachau, nach dem zweiten Slalom-Lauf (Gisin fuhr von Rang 26 auf 14), habe sie gemerkt: «Es ist nicht alles auf einmal weg, was ich vor der Saison gespürt habe. Mehrere Probleme waren meiner Verkrampfung geschuldet.»
Die weiteren Schweizerinnen können in St. Anton nicht überzeugen – oder zumindest nicht gänzlich. Corinne Suter wird Zehnte – sie hatte sich deutlich mehr erhofft. Immerhin: Jasmine Flury (11.) und Priska Nufer (14.) gelingt im Vergleich zum Vortag ein Schritt nach vorne.
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