Daniel Yule (26) und Ramon Zenhäusern (27) gehören zur elitären Gruppe jener Rennfahrer, welche Marcel Hirscher im letzten Winter bei einem Weltcup-Slalom besiegen konnte.
Yule triumphierte nach einem groben Patzer des Österreichers in Madonna di Campiglio, Zenhäusern gewann seinen ersten Spezialslalom im März in Kranjska Gora mit über einer Sekunde Vorsprung auf den drittplatzierten Hirscher.
Für den zwei Meter Riesen aus dem Wallis kommt Hirschers Rücktritt deshalb jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt: «Es war immer ein ganz grosses Ziel von mir, dass ich diesen Ausnahmeathleten einmal auf reguläre Weise in einem klassischen besiegen kann. Weil mir das im vorletzten Slalom des letzten Winters gelungen ist, habe ich rein gar nichts gegen Marcels Schritt in den Ruhestand einzuwenden.»
Daniel Yule bedauert den Abgang des achtfachen Gesamtweltcupsiegers sehr: «Für die weltweite Vermarktung des Skisports ist der Rücktritt von Hirscher schlecht. Marcel hatte für unseren Sport dieselbe Bedeutung wie Roger Federer fürs Tennis oder Tiger Woods für den Golfsport. Aufgrund von Hirschers herausragenden Leistungen, haben in den letzten Jahren Menschen aus klassischen Sommersport-Nationen Gefallen am Skisport gefunden.»
Yule ist sich sicher, dass es lange dauern wird, bis der Alpine Skisport wieder einen Rennfahrer wie Hirscher haben wird. «Ein Sieg bei einem Weltcup-Riesen und Slalom wird nach dem Rücktritt dieses Jahrhundertsportlers nicht mehr so viel Wert haben, wie wenn du behaupten kannst, dass du Hirscher in absoluter Höchstform besiegt hast.»