Das sagen die Behörden zum Flugshow-Schock in St. Moritz
Eine Viertelmillion Sachschaden!

Riesenglück im Zielraum an der Ski-WM in St. Moritz. Ein Flugzeug vom Typ PC-7 touchiert eine Seilkamera. Die Kamera stürzt ab, die PC-7 kann sicher landen. Über die Details schweigen die Untersuchungsbehörden.
Publiziert: 17.02.2017 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:00 Uhr
Das sagen die Behörden zum Flugshow-Schock
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Flugzeug vom Typ PC-7 touchiert Seilkamera:Das sagen die Behörden zum Flugshow-Schock

Fünf Flugzeuge vom Typ PC-7 flogen heute gegen 11.30 Uhr in Formation über den Zielraum in St. Moritz. Im Tiefflug.

Eines der Flugzeuge war aber zu tief. Es touchierte das Zugseil einer Seilkamera des SRF. Diese krachte darauf aufs Zielgelände. Zum Glück wurde niemand getroffen.

Das Flugzeug wurde laut VBS beschädigt, konnte aber sicher mit den anderen PC-7 auf dem Flugplatz in Samedan landen. Verletzt wurde niemand. Wie schwer die Maschine beschädigt wurde, ist nicht bekannt.

Wegen des Zwischenfalls musste der zweite Lauf des Riesenslaloms der Männer um eine halbe Stunde verschoben werden. Weil die Sesselbahn Salastrains aus Sicherheitsgründen abgestellt wurde, mussten alle Fahrer mit Schneemobilen an den Start gebracht werden.

«Das Kameraseil ist auf das Kabel des Sessellifts gefallen, deswegen ist der Lift nicht mehr gegangen», berichtete Renndirektor Markus Waldner gegenüber SRF. «Das ist blöd gelaufen, die hätten ein bisschen höher fliegen können.»

Nächste Flugshows abgesagt

Da es sich bei der PC7-Flugstaffel um eine Militärstaffel handelt, wird der Untersuchungsrichter der Militärjustiz den Fall untersuchen. Die geplanten Flugshows von morgen und übermorgen wurden abgesagt.

Der Zwischenfall ereignete sich bei einem Trainingsflug des PC-7-Teams mit neun Flugzeugen. Der Übungsflug entsprach dem Programm, das auch gestern geflogen wurde, wie an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz erklärt wurde.

SRF lieferte Höhenangabe des Seils

Das Schweizer Fernsehen SRF habe der Flugwaffe eine Höhenangabe geliefert. Nun werde kontrolliert, ob die Angaben stimmten. Dem SRF sei ein Sachschaden von rund 250'000 Euro entstanden.

Gegenüber SRF sagte Bernhard Müller, Chef Einsatz der Luftwaffe, dass das Team das Flugkabel rekognosziert habe. Zudem sei das Kabel in jedem Flugbriefing mehrfach erwähnt worden. Die Untersuchungen müssten nun zeigen, weshalb es zu diesem Vorfall gekommen sei.

Laut Willi ist die Militärjustiz nun für die Untersuchung zuständig. Deshalb gab es keine weiteren Auskünfte zur möglichen Unfallursache. «Sie können Fragen stellen zur Untersuchung, sie werden aber keine Antwort darauf erhalten», sagte Polizeisprecher Roman Rüegg an der Medienkonferenz. Die Militärjustiz werde zu gegebenem Zeitpunkt informieren.

Piloten fliegen sonst F/A-18

Das PC-7-Team ist neben der Patrouille Suisse das zweite Vorführteam der Schweizer Luftwaffe. Es umfasst neun Turbopropellermaschinen, die allesamt im Nebenjob von F/A-18-Kampfjet-Piloten geflogen werden.

Offiziell gegründet wurde das PC-7-Team 1989 anlässlich der Jubiläumsfeier «75 Jahre Schweizer Flugwaffe». Gemäss Angaben auf seiner Homepage fliegt es pro Saison an bis zu 15 Veranstaltungen im In- und Ausland.

Das Arbeitsgerät des Kunstflugteams, der Pilatus PC-7 Turbo Trainer, steht bei der Luftwaffe seit 1983 im Einsatz. Insgesamt wurden 28 Maschinen dieses Typs bei den Pilatus-Flugzeugwerken in Stans NW beschafft. 2008 wurden sie komplett modernisiert und in den Landesfarben rot-weiss bemalt. Hauptsächlich wird der zweiplätzige PC-7 für die Grundausbildung der Jetpiloten genutzt. (sas/SDA)

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