«Ich bin eigentlich zu alt für diesen Scheiss», sagt Lindsey Vonn schmunzelnd. Zwei Stunden vorher lag sie noch im Fangnetz. Nun ist der US-Star aber wieder erstaunlich gut aufgelegt. Bei einer eigens für sie einberufenen Pressekonferenz im Medienzelt von Are macht sie einen Spass nach dem anderen. Bloss lacht zu Beginn kaum jemand. «Ihr seid ein hartes Publikum. Niemand findet meine Witze lustig», sagt die 34-Jährige Ski-Diva. Und erntet doch noch einige Lacher.
Nach ihrem angekündigten Rücktritt bleibt der erfolgreichsten Fahrerin der Weltcup-Geschichte (82 Siege) noch die Abfahrt vom Sonntag, um ein allerletztes (sportliches) Ausrufezeichen zu setzen. Vonn wird gefragt, ob ihr Körper das überhaupt noch mitmache. Sie meint: «Eigentlich nicht, nein. Aber ich habe mich in meinem Leben so oft zurückgekämpft. Und nun werde ich auch noch dieses allerletzte Rennen fahren.»
«Danach gibts eine Party»
Zu den Favoritinnen wird Vonn kaum gehören. «Wer sagt, dass ich die Abfahrt nicht gewinnen kann?», kontert sie. Sie würde das Risiko auf sich nehmen. Und egal was herauskommt: «Danach gibt es eine Party!»
Bleibt ein Blick in die weitere Zukunft. Zuerst will ein Journalist wissen, was Vonn als erstes tun wird, wenn sie nächste Woche heimreist. Sie meint mit einem Augenzwinkern: «Das kann ich dir nicht sagen, es wäre unanständig.» Live mittels ihrem Handy zugeschaltet ist dabei ihr Freund P.K. Subban (29), NHL-Profi bei den Nashville Predators. Und jetzt lachen tatsächlich einige Medienleute. Kein Wunder: Vonn weiss, wie man sie um den Finger wickelt.
«Plane nicht, sofort schwanger zu werden»
Doch was ist in fernerer Zukunft? Vonn sagt, sie werde wohl noch die eine oder andere Operation am Knie über sich ergehen lassen müssen. Im Filmbusiness könnte sie sich danach eine Karriere vorstellen, vorerst aber nicht vor der Kamera. Und sowieso: Sie hätte gerne Kinder. «Aber ich plane nicht, sofort schwanger zu werden. Es ist mir jedoch bewusst, dass ich 34 bin und nicht allzu lange warten sollte. Ich möchte einst mit meinen Kindern Ski fahren gehen.»
So schnell wie in den letzten 19 Jahren wird sie dabei nicht mehr unterwegs sein. «Es ist deprimierend. Ein Leben ohne schnelles Skifahren? Nein, das ist kein schöner Gedanke.» Damit muss Vonn aber schon bald klar kommen. Wetten, dass man auch so noch einiges von ihr hören wird?