Während im Ziel bereits die Medaillengewinner aufs Treppchen steigen und sich feiern lassen, steht am Start noch jemand. Einer, der heute in St. Moritz die Ski-Geschichte neu schreibt: Albin Tahiri.
Als erster Kosovare nimmt der 28-Jährige ein Rennen an einer Ski-WM in Angriff – und fährt auf den 49. Rang. Mit der Nummer 71 gestartet, verliert Tahiri 10.91 Sekunden auf Tagessieger Erik Guay (Ka).
Tahiris WM-Teilnahme ist ein weiterer sportlicher Meilenstein für die Republik Kosovo, die erst 2008 ihre Unabhängigkeit erreicht hat. Sportlich macht der Balkanstaat im Mai 2016 das erste Mal auf sich aufmerksam: Die Fifa nimmt den kosovarischen Fussballverband als 210. Mitglied auf. Und nur drei Monate später gelingt Majlinda Kelmendi der erste kosovarische Exploit: Bei der ersten Olympia-Teilnahme der Südosteuropäer gewinnt sie im Judo unter 52 Kilogramm die Goldmedaille.
Ist mit dem heutigen Rennen das WM-Märchen für Tahiri bereits vorbei? Nein, denn der 28-jährige Teufelskerl startet in allen fünf möglichen Disziplinen: Super-G, Abfahrt, Kombi, Riesenslalom und Slalom. Genug Chancen also, sein heutiges Ergebnis gar noch zu toppen.