«Wir wollen die Nummer 1 sein»
Ski-Boss Lehmann mit Kampfansage an Österreich

Drei Top-10-Plätze zum Saisonauftakt in Sölden: Die Schweizer Ski-Cracks starten verhalten in die Saison. Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann hat gemischte Gefühle.
Publiziert: 28.10.2019 um 16:25 Uhr
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Der achte Platz durch Lara Gut-Behrami ist das Höchste der Schweizer Gefühle beim Saisonauftakt.
Foto: Erich Spiess/Expa/freshfocus

Ein achter Platz durch Lara Gut-Behrami. Dazu zweimal die Ränge 9 von Michelle Gisin und Gino Caviezel. Nein, der Saisonauftakt in Sölden war aus Schweizer Sicht alles andere als riesig. «Lara und Michelle dürfen zufrieden sein. Aber bei den Männern hätte ich mir mehr erhofft», sagt Urs Lehmann.

Vor allem der Ausfall von Loic Meillard und die Schnitzer von Marco Odermatt, der ein mögliches Podest verspielte, schmerzen den Swiss-Ski-Präsidenten. «Wir haben im Riesenslalom-Team der Männer alles, was es braucht. Aber wir müssen die Chancen auch packen.» Lehmann spricht von einer guten Standort-Bestimmung, bei der man das Potenzial aber nicht ganz habe abrufen können. «Wegen Pech, aber auch wegen Unvermögen. So ehrlich müssen wir sein.»

Der Aargauer hat in diesem Winter ein besonderes Auge auf das Nationenklassement geworfen. Dieses ist seit 30 Jahren fest in österreichischer Hand. Nun aber fehlen unserem Nachbarland die Punkte von Marcel Hirscher.

Frust bei den Österreichern

Der zurückgetretene Ski-Dominator scheffelte in den letzten drei Saisons immer mehr als 1500 Zähler – für sich selbst, aber eben auch für sein Land. «Das ist uns natürlich nicht entgangen», so Lehmann. Die Schweiz habe sich zuletzt als zweitstärkste Ski-Nation etabliert, doch man wolle mehr. «Ich bin ganz ehrlich: Wir wollen die Nummer 1 sein. Das ist in unseren Köpfen.»

Noch braucht es dafür viel Arbeit. Vor allem die Franzosen sind in Sölden mit einem Sieg (Pinturault) und zwei Podestplätzen (Faivre und Worley) gut gestartet. Bei den Österreichern dagegen herrscht Katzenjammer – vor allem bei den Männern. Da war Manuel Feller als 12. noch der Beste. Eine historische Schlappe, nie war man in Sölden schwächer. «Und jetzt reden wieder alle über Hirscher», so Feller frustriert.

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