Für Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann ist der Gewinn des Nationencups mehr als nur ein Prestigesieg. «Er hat einen riesigen Wert für uns alle, denn er zeichnet das ganze System aus», sagt er. Klar, dass der Abfahrtsweltmeister von 1993 auch in diesem Winter die Trophäe nach Muri bei Bern holen will – so wie in der letzten Saison. Und es sieht tatsächlich gut aus: Nach fast einem Drittel der Saison (20 von 71 Rennen) führt die Schweiz Länder-Ranking mit 623 Punkten Vorsprung auf Österreich an. Ein dickes Polster!
Österreichs Ski-Boss Peter Schröcksnadel (79) lässt dies allerdings ziemlich kalt. «Wir gewinnen den Cup wieder. Da bin ich sicher», lässt er verlauten. Mit ein Grund für seine Zuversicht: Beim Männer-Slalom in Madonna di Campiglio setzen die Austria-Adler zu einem Mini-Höhenflug an und machen 60 Punkte auf die Schweiz gut. «Aufgeholt», frohlockte Schröcksnadel.
Vergleich mit Bayern München
Dass Österreich in den bisherigen 20 Weltcuprennen keinen einzigen Sieg einfuhr (das gab es seit 1986 nicht mehr), lässt «Schröcksi» offenbar kalt. «Wir werden derzeit unterschätzt. Das ist wie bei Bayern München: Wenn die Zweiter oder Dritter sind, schimpft auch alles. Nur wir können uns keine neuen Athleten kaufen wie ein Fussballklub. Brauchen wir auch nicht, weil wir gute Leute haben. Ich habe volles Vertrauen, abgerechnet wird erst am Schluss.»
Ob die Ski-Schweiz nun zu zittern beginnt? Sicher ist: Das ewige Rennen gegen Österreich ist längst lanciert!