«Will die Komfortzone verlassen»
Bruno Kernen pilgert der Liebe entgegen

Vor zehn Jahren hat Bruno Kernen seine Skirennfahrer-Karriere beendet. Jetzt geht der einstige Abfahrts-Held als Pilger ans Limit.
Publiziert: 11.08.2017 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:45 Uhr
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Allein unterwegs: Bruno Kernen.
Foto: Bruno Kernen Facebook
Marcel W. Perren

Jahreszahlen, die mit einer Sieben enden, scheinen das Leben von Bruno Kernen auf besondere Weise zu prägen. 1997 wurde er in Sestriere Weltmeister in der Abfahrt. 2007 erklärte er ein paar Monate nach dem Gewinn von WM-Bronze in Are seinen Rücktritt.

Nun nimmt Kernen 2017 körperlich eine ganz besondere Herausforderung an – der 45-Jährige pilgert derzeit von seinem Wohnort Aeschlen zu seiner Freundin Diana nach Norditalien. «Das ist mein ganz persönlicher Jakobsweg», schmunzelt Kernen und gibt seine Beweggründe preis: «Ich wollte endlich wieder einmal aus meiner Komfortzone herauskommen. Mein Körper soll nach einigen sehr bequemen Jahren wieder einmal an seine Grenzen gelangen.»

Die erste körperliche Grenz­erfahrung hat Kernen bereits letzten Freitag auf der zweiten Etappe gemacht: «Am 4. August bin ich mit 20 Kilo Gepäck über den Niesen nach Frutigen gelaufen. Dabei bin ich vor allem aufgrund meiner Arthrose im Knie beim Abstieg an den Anschlag gekommen. Nach dieser Etappe war mir klar, dass mein Rucksack für mein Vorhaben rund 3 Kilo zu schwer ist.»

Aufstieg locker geschafft

Kernen schleppt seitdem nur noch 17 Kilo in seinem Rucksack mit, und auf diese Weise hat er Vorgestern den Aufstieg auf den Simplon, wie er selber sagt, «ziemlich locker geschafft».

Deshalb ist Kernen zuversichtlich, dass er anfangs nächste Woche sein Ziel in Mandello del Lario erreichen wird.

Nächsten Frühling will Bruno Kernen ein Buch auf den Markt bringen, in dem viele Details seiner Pilgerreise im Zentrum stehen sollen.

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