Mutprobe für Michelle Gisin! Die Kombi-Olympiasiegerin wagt sich an die berühmt-berüchtigte Eiger Nordwand ran. Sie hängt dabei wortwörtlich in den Seilen. Unter ihr? Der Abgrund. Sprich: 600 Meter Nichts. «Es war absolut genial», schwärmt Gisin. Angst habe sie nicht gehabt, so die Engelbergerin.
Wer nun meint, Gisin sei die Eiger Nordwand hochgeklettert, irrt allerdings. «Das würde meine Fähigkeiten bei weitem übersteigen», meint sie lachend. «Auch ohne meine Verletzung», ergänzt sie lachend. Zur Erinnerung: Gisin erlitt im Januar eine Kreuzbandzerrung und Knorpelschädigung im linken Knie. Die Operation verlief gut. Ehe sie wieder auf die Ski kann, dauert es aber noch eine Weile.
Stellt sich die Frage: Wie kommt es, dass sich Gisin plötzlich unter die Bergsteiger mischt? Des Rätsels Lösung: Ein Sponsor ermöglicht ihr – und auch ihrem Freund Luca de Aliprandini (28) – das Erlebnis in luftiger Höhe.
Zuerst fahren sie mit der Jungfraujochbahn bis zur Haltestellen Stollenloch, um dann gut gesichert und unter Anleitung von Bergführern nach Aussen zu kraxeln. Es folg das Abseilen. Adrenalin pur – auch für eine tempo-erprobte Abfahrerin, zu denen man Gisin längst zählen darf.
Sie ist begeistert: «Es war extrem beeindruckend, mitten in der Wand zu stehen!»
Vorerst konzentriert sich Gisin aber wieder auf ihr Kerngeschäft, dem Skifahren. Dafür schuftet sie hart im Fitness-Raum. Eine echte Eiger-Besteigung hat sie (noch) nicht auf dem Programm.