Die Vorgaben von Swiss Ski für die WM-Teilnahme in St. Moritz sind klar: in der laufenden Weltcupsaison einmal in den Top 7 oder zweimal in den Top 15. Die Krux für die Cheftrainer bei Männern und Frauen ist, dass neben dem gesetzten Abfahrts-Titelverteidiger Patrick Küng insgesamt nur 24 Fahrer und Fahrerinnen pro Nation gemeldet werden dürfen, höchstens 14 eines Geschlechts. Nur vier pro Disziplin dürfen dann zum Rennen starten.
Deshalb wirds am Samstag und Sonntag vor allem für die Frauen heiss bei der Abfahrt und dem Super-G in Cortina (It). Angeführt von Lara Gut sind es bereits fünf Fahreinnen, die die Top-7-Vorgabe erfüllt haben, zwei weitere haben einen Top-15-Platz. Michelle Gisin, Priska Nufer, Jasmine Flury und Joana Hählen fahren also in Cortina vor allem um die Chance, im Schweizer 24er-Kontingent noch Platz zu finden und dann beim WM-Training in St. Moritz noch interne Ausscheidungen bestreiten zu dürfen. Im Super-G kann auch Fabienne Suter noch für ein Gerangel sorgen. Die einstige Spezialistin in dieser Sparte würde mit einem Cortina-Exploit eine der Jungen – Flury, Hählen oder Nufer – verdrängen.
Bei den Männern in Garmisch hat vor allem der frühere Junioren-Weltmeister Ralph Weber das Messer am Hals. Weil Küng ja gesetzt ist, ist neben Feuz, Janka und Mani ein Abfahrtsplatz noch frei. Für diesen hat sich gestern im ersten Training Mauro Caviezel als schnellster Schweizer schon einmal in Position gebracht. Falls der Bündner auch im Rennen besser ist als Weber, ist er in St. Moritz wohl dabei.