Das Podest
1. Marco Odermatt 1:29,00
2. Aleksander Kilde (Nor) +0,23
3. Matthias Mayer (Ö) +0,58
Das Rennen
Was kann dieser Odermatt eigentlich nicht? Der Technik-Spezialist dominiert jetzt auch die Speed-Disziplin! Den ersten Super-G in Wengen seit 28 Jahren gewinnt der Teufelskerl aus Nidwaldnen sensationell. Der bisherige Super-G-Dominator Aleksander Aamodt Kilde hat das Nachsehen. Sein Fazit zu Odermatt nach dem Rennen: «Ein irrsinniger Typ!»
Für eine gehörige Schrecksekunde sorgt Beat Feuz. Der Emmentaler verliert bei über 130 km/h um ein Haar die Kontrolle, kann sich aber akrobatisch auf den Skiern halten. Eine Top-Zeit ist damit aber futsch. Für ein weiteres Ausrufezeichen sorgt Stefan Rogentin, der die zuletzt guten Super-G-Resultate bestätigt und am Ende als zweitbester Schweizer auf Rang 11 landet.
Die anderen Schweizer
11. Stefan Rogentin +1,09
14. Niels Hintermann +1,16
15. Loïc Meillard +1,22
24. Beat Feuz +1,73
26. Justin Murisier +1,80
36. Urs Kryenbühl +2,46
41. Thomas Tumler +3,23
Marco Odermatt kann sein Glück nach dem Triumph fast nicht fassen. «Mir fehlen die Worte. Natürlich habe ich mir für den Super-G mehr ausgerechnet als für die Abfahrt. Aber dass es grad so aufgeht, ist cool.» Er sei in Wengen mit weniger Druck an den Start gegangen als noch in Adelboden. «Die Anspannung dort war gross. Wäre es immer so, würde ich nicht alt werden.» Mit dem Tempo hat es bei Odermatt von Beginn an gestimmt. «Ich habe unterwegs gemerkt, dass der Speed da ist. Sicher hat auch mein Servicemann einen super Job gemacht. Das Material ist marschiert!» Bei der Abfahrt will er wieder voll angreifen – und frisch von der Leber weg runterfahren.
Beat Feuz entgeht einem Sturz um Haaresbreite. «Ich dachte schon, ich bin draussen, aber es hat vor allem viel Zeit gekostet», sagt der Speed-Spezialist im SRF-Interview. «Das hätte böse ausgehen können.» Im Ziel überwiegt aber schon wieder der Ärger über das schlechte Resultat. «In diesem Super-G wäre etwas möglich gewesen. Nicht gerade eine Odermatt-Zeit, aber irgendwo in Podestnähe.»
Stefan Rogentin ist weiter in Super-G-Topform. «Ich bin zufrieden, wie es läuft und hoffe, es geht so weiter. Es passt gut zusammen im Moment und ich versuche, das mitzunehmen und so viel rauszuholen wie möglich.»
Die Bedingungen
Ein strahlend blauer Himmel und Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt: Die Piste lässt keine Wünsche offen und macht Lust auf Mehr für die Abfahrten vom Freitag und Samstag.
Das gab zu reden
Der erste Super-G am Lauberhorn seit 1994 – Marco Odermatt (Jahrgang 97) war da noch gar nicht auf der Welt – ist beste Werbung für die Disziplin. Der Ersatz-Termin für den abgesagten Wettbewerb in Bormio (I) sorgt für Tempo-Spitzenwerte von weit über 130 km/h! Und das, obwohl die Streckenführung alles andere als direkt gelegt ist, um die Abfahrtspiste zu schonen.
So gehts weiter
Schon am Freitag geht es weiter in Wengen. Um 12.30 Uhr startet die erste Abfahrt am Lauberhorn, am Samstag folgt um die gleiche Zeit das zweite Speed-Rennen. Für Sonntag ist dann noch der Slalom (1. Lauf um 10:15 Uhr) angesetzt. Der nächste Super-G steht erst wieder Anfang März im norwegischen Kvitfjell auf dem Programm.