Wendy liebt Asien
Holdener öffnet ihr China-Album

Sie zählt in China zu den grössten Schweizer Medaillen-Kandidatinnen: Wendy Holdener (28). Um sich voll auf den Sport zu konzentrieren, bereiste sie das Reich der Mitte schon vor drei Jahren. Holdener erzählt, was sie alles erlebte.
Publiziert: 30.01.2022 um 16:12 Uhr
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Wendy Holdener nimmt an den Olympischen Spielen Edelmetall ins Visier.
Foto: freshfocus

Land und Leute. Kultur und Geschichte. Dazu die Sehenswürdigkeiten. Olympische Spiele bieten für die Teilnehmer auch immer die Chance, Neues zu erleben. Tatsächlich? Nicht wirklich, in China und während Corona schon gar nicht. Genau darum bereiste Wendy Holdener (28) das Land schon vor drei Jahren. «So habe ich nicht das Gefühl, etwas während Olympia zu verpassen, und kann mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren», sagt sie.

Bereits vor Pyeongchang 2018 machte Holdener genau dies und lernte Südkorea kennen. Sie sagt: «Asien gefällt mir, ich finde die Länder einfach faszinierend.» Und tatsächlich: Holdeners Taktik funktionierte, in Pyeongchang holte sie einen ganzen Medaillensatz – Gold im Teamevent, Silber im Slalom, Bronze in der Kombination. Ob es in Peking ähnlich wird? Sicher ist: Für SonntagsBlick öffnet die 28-Jährige bereits vor Beginn der Spiele in China ihr Reisealbum und erzählt, was sie alles erlebte.

«Eines der beeindruckendsten Werke, das ich jemals gesehen habe.» Wendy Holdener auf der Chinesischen Mauer.
Foto: zvg

Auf der Chinesischen Mauer

«Wir fuhren von Peking aus etwa zweieinhalb Stunden mit dem Bus bis zur Chinesischen Mauer. Auf dem Bild seht ihr die neue Mauer, die nachgebaut wurde und sehr gepflegt wird. Es war ein sehr spezieller Tag, ein echtes Highlight. Ich wollte schon immer mal auf dieser Mauer hin- und herlaufen – und während Olympia wird das garantiert nicht möglich sein. Es ist eines der beeindruckendsten Werke, das ich jemals gesehen habe. Die Mauer ist so lang und gross – verrückt, dass so etwas existiert. Unglaublich schön, wie sie sich durch die Berge schlängelt.»

Rein durfte Holdener nicht, doch auch aus der Ferne staunte sie über die Verbotene Stadt in Peking.
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Die Verbotene Stadt

«Im Hintergrund seht ihr das Südtor zur Verbotenen Stadt in Peking. Leider konnten wir nicht rein, ich weiss nicht mehr genau, warum. Ich fand während meiner Südkorea-Reise einige Jahre zuvor bereits alle Paläste sehr beeindruckend, darum mussten wir uns dieses Highlight in Peking wenigstens aus der Ferne ansehen.»

Auf einem der heiligen Berge in der Provinz Shaanxi. Holdener musste dabei auch klettern. «Es war ein Traum», so die Schwyzerin.
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Klettern angesagt!

«Hier seht ihr mich auf dem Huashan, einem der heiligen fünf Berge in der Provinz Shaanxi. Das war der zweite Zwischenstopp einer Wanderung. Wie ihr erkennt, trage ich einen Klettergurt. Das kommt nicht von ungefähr, denn man musste eine steile Kletterwand hinauf. Rundherum hatte es nicht viel. Die zwei Leute unter dem Häuschen spielten Schach, wenn ich mich nicht irre. Es war ein Traum mit all diesen Bergen rundherum – das werde ich nie vergessen.»

Ein Glace, das sie auf der China-Reise begleitete. «Mein Liebling», so Holdener.
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Chinas bestes Glace

«Mein Lieblingsglace auf dieser Reise, ich habe es gleich mehrmals sehr genossen. Ein Rahmglace, das ich in ähnlicher Form schon aus der Schweiz gut kannte.»

Auf einer Flussfahrt in der Nähe Guilins. «Wir hatten leider nie wirklich schönes Wetter, es war vier Tage lang wolkenverhangen.»
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Für Avatar-Fans

«Das war in der Nähe Guilins. Wir machten eine Flussfahrt und sahen die Avatar-Berge – so nennt man die spektakulären Kalkstein-Karsthügel, die mit Bäumen bedeckt sind, auch. Wir hatten leider nie wirklich schönes Wetter, es war vier Tage lang wolkenverhangen. Aber es war sehr eindrücklich.»

Der Oriental Pearl Tower von Shanghai im Hintergrund. In der Metropole genoss Holdener das Stadtleben.
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Fünfthöchster Turm der Welt

«Hier sind wir auf unserer letzten Station der China-Reise, in Shanghai. Wir haben die letzten paar Tage nochmals das Stadtleben genossen und dabei auch einen Schweizer Koch besucht, der damals dort arbeitete. Der beleuchtete Turm ist der Oriental Pearl Tower, mit 468 Metern der fünfthöchste Turm der Welt. Da ich im beschaulichen Unteriberg wohne, werde ich ab und zu mal gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in einer Millionenmetropole wie Shanghai zu leben. Für eine gewisse Zeit lang wahrscheinlich schon, aber für immer? Das weiss ich nicht …»

Stadt oder Idylle? Holdener stammt aus Unteriberg. Sie findet, dass sie aber auch in einer Grossstadt wie Shanghai leben könnte.
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Millionenstadt oder Idylle?

«Da ich im beschaulichen Unteriberg wohne, werde ich ab und zu mal gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in einer Millionenmetropole wie Shanghai zu leben. Für eine gewisse Zeit lang wahrscheinlich schon, aber für immer? Das weiss ich nicht …»

Gemütlicher Kimono, ungemütliche Schuhe: Holdener mit der japanischen Skirennfahrerin Sakurako Mukogawa.
Foto: zvg

Blasen an den Füssen

«Bevor ich China besuchte, machte ich noch Station in Japan. Hier ein Bild aus Tokio. Mein Ausrüster Head lud mich ein, ein Kids Camp zu besuchen. Das war spannend, ich wollte schon immer mal in Japan Ski fahren. Die Frau neben mir ist Sakurako Mukogawa, sie fährt ebenfalls im Weltcup und gewann in diesem Winter ihre ersten Weltcuppunkte. Wir sind gute Kolleginnen und haben einen Kimono angezogen. Ich lief während zwei oder drei Stunden so herum, wir haben auch Zmittag gegessen. Der Kimono ist sehr angenehm. Was man auf dem Bild nicht sieht, sind die typischen japanischen Schuhe. Die sind eine Art Flip-Flops aus hartem Plastik und haben hinten eine Erhöhung von 2 bis 3 Zentimetern – völlig unbequem. Es war eine Qual, ich hatte Blasen – aber ansonsten war der Tag cool.»

Ein Igel-Kaffee! Holdener besuchte vor China auch noch Japan – dort fuhr sie Ski, liess sich aber auch auf die Eigenheiten des Landes ein.
Foto: zvg

Igel-Café

«In Tokio besuchte ich ein Igel-Café. Solche Cafés mit Tieren sind typisch, es gibt auch Katzen- und Schaf-Cafés. Eines mit Igeln habe ich aber vorher noch nie gesehen. Kollegen haben einen Tisch reserviert, weil die Plätze sehr begehrt sind.»

Mit ihrem Bruder Kevin feierte Holdener in Thailand bei einer Full Moon Party. Ganz ungefährlich war diese aber nicht...
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Full-Moon-Party

«Nach dem Aufenthalt in Japan traf ich meinen Bruder Kevin in Thailand, wir gingen an eine Full-Moon-Party. Solche Partys sieht man oft in Filmen, wir hatten sie auf unserer To-do-Liste. Weil es gerade Vollmond war, hat es geklappt. Eine riesige Strandparty, bei der man allerdings ziemlich aufpassen muss, dass einem niemand Drogen ins Getränk mixt.»

Am Strand die Sonne und das Meer geniessen – Holdener in Thailand. «Kevin wählte ein geniales Hotel aus», erzählt die dreifache Weltmeisterin.
Foto: zvg

Seele baumeln lassen

«Das ist ein letztes Bild aus Thailand. Mein Bruder Kevin wählte ein geniales Hotel aus. Das Meer, die Sonne, die Wärme – das habe ich sehr genossen. So, nun wünsche ich euch allen schöne Olympische Spiele und möglichst viele Schweizer Medaillen!»

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