Lange musste Tina Weirather warten. Doch in diesem Winter kamen die grossen Erfolge: WM-Silber und Gewinn der Super-G-Kristallkugel. «Das Grösste, was man erreichen kann», sagt die 27-Jährige. Doch nun dies: Weirather steht vor einem Markenwechsel. Weg von Atomic, hin zu Head. Laut BLICK-Informationen wird der Deal noch diese Woche besiegelt. Head-Rennchef Rainer Salzgeber will dies zwar nicht bestätigen, sagt aber: «Ich bin sehr optimistisch. Die Tests in Davos waren erfolgreich.»
Doch warum wechselt Weirather ausgerechnet jetzt, nach ihrem besten Winter, die Skimarke? Immerhin verliert sie mit Andy Evers – er wechselt zu Swiss Ski – ja bereits ihren Coach. Die Antwort: Offenbar stimmt das Atomic-Paket für die Tochter von Hanni Wenzel und Harti Weirather nicht mehr. Trotz der jüngsten Erfolge. Salzgeber betont: «Wir sprechen nur unzufriedene Athleten und Athletinnen an.»
«Unzufrieden war Tina mit ihrem Material sicher nicht», kontert Atomic-Rennchef Christian Höflehner. «Aber bei Gesprächen mit Athletinnen und Athleten geht es immer um mehr als nur die Ausrüstung.» Sprich: Auch deren Betreuung durch Serviceleute oder der finanzielle Aspekt sind wichtig. Und da sagt Höflehner: «Wir müssen mit unseren Budgets haushalten.» Laut Höflehner ist Atomic nach wie vor im Gespräch mit Tina («Sie ist ein sehr fairer, anständiger Mensch»), sollte man aber keine Einigung erzielen, sei das völlig normal. «Ein Weggang würde schmerzen. Aber: Es war eine super Zeit mit ihr.»
Dass Atomic (Platz 1, 7000 Punkte) zuletzt im Marken-Weltcup erfolgreicher abschnitt als Head (Platz 2, 6975 Punkte), spielt bei der Verpflichtung Weirathers übrigens keine Rolle. «Wichtiger ist es für uns, dass echte Typen auf unseren Ski fahren. Und die haben wir», so Salzgeber.
Sowieso gilt: Ohne die Verletzungen von Aksel Svindal (34), Ted Ligety (32), Lindsey Vonn (32), Anna Veith (27) und Lara Gut (25) wäre Head wohl die Nr. 1 unter den Skimarken. Mit Weirather im Portfolio sowieso.