Am 23. Januar bestritt der Kombi-Olympiasieger in der Super-Kombination von Kitzbühel (Rang 11) seinen bislang letzten Wettkampf. Und mittlerweile steht fest, dass der Engadiner in dieser Saison wegen eines Bandscheibenvorfalls definitiv kein Rennen mehr bestreiten wird.
Bei Swiss-Ski stellen sich sogar immer mehr Leute die bange Frage, ob der Bündner überhaupt noch einmal in den Renn-Zirkus zurückkehren wird. Vor allem seine Trainer hegen die Befürchtung, dass Viletta sich im Kampf gegen sein schmerzliches Problem für die falsche Methode entschieden hat.
Swiss-Ski-Männerchef Tom Stauffer sagt zu BLICK: «Unsere Verbands-Mediziner sind der Meinung, dass in diesem Fall nur eine Operation helfen könnte. Doch Sandro hat bis jetzt einen solchen Eingriff abgelehnt und setzt stattdessen auf die Behandlung von einem Manual-Therapeuten.»
Gusti Oehrli, Schweizer Rennchef bei Vilettas Ausrüster Salomon, teilt die Skepsis der Trainer: «Ich stehe alternativen Therapie-Methoden grundsätzlich offen gegenüber. Aber weil Sandro nun doch schon länger mit diesem Therapeuten zusammenarbeitet, ohne dass sich sein Zustand wirklich verbessert, sollte er vielleicht einmal an die Geschichte von Hannes Reichelt denken, der sich vor einem Jahr wegen einer Diskushernie unters Messer gelegt hat und danach in kürzester Zeit den Anschluss an die Weltspitze wiederherstellen konnte.»
Viletta lässt sich aber trotz des sensationellen Comebacks von Reichelt (Super-G-Weltmeister und Lauberhornsieger) nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen.
«Es ist zwar noch zu früh, um an ein Training auf Ski zu denken», sagt Sandro Viletta. «Aber in den vergangenen Tagen hat sich der Zustand meines Rückens verbessert. Eine Operation kommt für mich zurzeit nicht in Frage. Und eines steht eindeutig fest: Ohne den Einsatz meines Manual-Therapeuten wäre ich auf jeden Fall nicht Olympiasieger geworden. Mehr will ich dazu nicht sagen.»