Hier stürmt Berthod das Interview von Tumler!
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Nach drittem Platz im Riesen:Hier stürmt Berthod das Interview von Tumler!

Wegen Rückenschmerzen
Sensations-Tumler dachte 2017 an Karriere-Ende!

Vail-Beaver Creek wird auf besondere Weise von Samnaunern geprägt: Fast dreissig Jahre nach Martin Hangl feiert auch Thomas Tumler seinen grössten Erfolg in Colorado.
Publiziert: 03.12.2018 um 11:06 Uhr
Tumler fährt sensationell vom 21. Rang auf das Riesen-Podest!
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Highlights des Riesenslaloms:Tumler fährt sensationell vom 21. Rang auf das Riesen-Podest!
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Es war am 8. Februar 1989, als der Samnauner Martin Hangl in Vail ein goldiges Kapitel Ski-Geschichte geschrieben hat – der Mann mit dem markanten Schnauzbart wurde damals vor seinem Teamkollegen Pirmin Zurbriggen Weltmeister im Super-G.

Thomas Tumler wurde zwar erst eineinhalb Jahre später in Samnaun geboren, trotzdem löst Hangls grösster Taug auch bei ihm besondere Gefühle aus. «Martins Bruder Christian war mein Jugend-Trainer. Martin selber hat mir vor meinen Weltcup-Einsätzen schon viele wertvolle Tipps gegeben, und natürlich habe ich seine Gold-Fahrt dank Youtube auch schon gesehen», erzählt Tumler. «Ich bekomme jedes Mal Hühnerhaut, wenn mir die Leute erzählen, dass Hangl Samnaun damals mit seinem WM-Titel in den absoluten Ausnahmezustand versetzt hat.»

«Konnte die halbe Nacht nicht schlafen»

Nun hat Tumler selber in seiner Heimatgemeinde eine ordentliche Party ausgelöst. Der leidenschaftliche Bayern-München-Fan fährt in Beaver Creek nur zwanzig Minuten von Hangls Triumphstätte entfernt als Riesenslalom-Dritter seinen ersten Podestplatz im Weltcup heraus. Und das alles nach einer furchtbar unruhigen Nacht: «Nach dem 44. Rang im Super-G war ich derart wütend auf mich selber, dass ich die halbe Nacht nicht schlafen konnte.»

Aber in dieser schlaflosen Nacht haben ihn zwei besondere Mitbringsel von Mauro Caviezel inspiriert: «Ich habe mir das Zimmer mit Mauro geteilt, der hier für seine zwei zweiten Plätze zwei ganz schöne Bilder mit dem Raubvogel von Beaver Creek erhalten hat. Bei diesem Anblick war mir klar, dass ich auch so etwas haben muss!»

Dank einem überragenden zweiten Lauf kann jetzt auch Tumler einen Raubvogel daheim in Samnaun aufstellen – nach dem 21. Rang im ersten Lauf fährt er im Final eineinhalb Sekunden schneller als Österreichs Superstar Marcel Hirscher. Das alles, obwohl der Super-G-Spezialist (Bestergebnis: Rang 8 2016 in St. Moritz) im Riesenslalom bis am Sonntag im Weltcup nie besser als 26. war.

Rückenschmerzen nagen an Tumler

Und 2017 hätte er seine Karriere wegen gravierenden Rückenproblemen beinahe beendet. «Im Januar 2017 hatte ich auf der Heimreise von Kitzbühel derart starke Schmerzen, dass ich nicht mehr selbständig zum Benzintanken aus dem Auto aussteigen konnte. Da habe ich mich ernsthaft gefragt, ob ich mir das alles in Zukunft noch antun will.»

Deshalb ist Tumler damals anstatt zur WM nach St. Moritz in den Urlaub nach Hawaii geflogen. Und auf der Pazifik-Insel hat er die Wende zum guten eingeleitet: «Ich habe dort ein paar Kollegen kennengelernt, die mir das richtige Training für meinen Rücken gezeigt haben. Wir haben sehr viele Vulkan-Läufe gemacht. Das hat mir alles sehr gutgetan.»

Und deshalb dürfen wir darauf hoffen, dass Thomas Tumler in diesem Winter noch öfters ganz heiss laufen wird.

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