Wenn der Gossauer «Flachland-Indianer» Ralph Weber (21) mit dem Ski-Zirkus um die Welt reist, hat er immer ein besonderes Stück Ostschweiz im Gepäck – Appenzeller Biberli. «Ich esse vor jedem Rennen ein Biberli. Das tut meinem Gemüt gut und gibt Kraft» verkündet der 100-Kilo-Brocken. Der stärkste Antreiber von Ralphs Rennfahrer-Karriere ist aber Vater Daniel, der seinen Sohn vor allem im Materialbereich geprägt hat. «Papa kann zwar selber nicht richtig Ski fahren, ist aber als Wachser und Tüftler absolut genial. Er ging schon so weit, dass er alte Ski zerstückelt und in den Backofen gelegt hat, um zu beobachten, wie sich die Kerntemperatur verändert.»
Neben dem Vater gibt es noch einen zweiten wichtigen Mann in Webers Leben: Franz Heinzer (52). Der Abfahrts-Weltmeister von 1991 hat Weber in seiner Rolle als Europacup-Trainer für den Weltcup aufgebaut. Heinzer ist aber auch der sportliche Ziehvater von Urs Kryenbühl, der in Santa Caterina bei seiner Weltcup-Premiere auf den 25. Rang blochte und gleich Weltcuppunkte gewinnen konnte.
Der 20-Jährige, der wie Wendy Holdener aus Unteriberg stammt, hat sein grosses Potenzial bereits im letzten Frühling unter Beweis gestellt, als er in Fiesch trotz der Anwesenheit der Top-Stars Patrick Küng und Carlo Janka Schweizer Meister in der Abfahrt werden konnte.
Heinzer ist mit seinem Schützling aber noch nicht ganz zufrieden: «Urs bringt skifahrerisch wirklich alles für eine grosse Karriere mit. Er muss vor allem im konditionellen Bereich härter arbeiten und muss professioneller werden, was die Ernährung anbelangt.»