Wenige Stunden nach ihrem Triumph am Freitag im Riesenslalom von Aspen reiste Lara Gut weiter. Im Gepäck einen kleinen Christbaum von der Siegerzeremonie.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch Freude über den Sieg bei ihr breit gemacht. Denn zunächst war ihr Jubel verhalten ausgefallen. Weil sie vom Ausfall der bis kurz vor dem Ziel führenden Mikaela Shiffrin (USA) profitiert hatte.
Die beiden Slaloms vom Wochenende waren für Lara schon vorher kein Thema. Gestern war sie bereits wieder zum Training in den Highlands. Weil sie in vier Disziplinen top sein will, muss sie investieren. Und mit dem neuen Material will sie Kilometer bolzen, um die Abstimmung zu verfeinern.
Der jüngste Triumph zeigt Lara, dass sie im «Riesen» zurück an der Weltspitze ist. Die klare Aufwärtstendenz hatte sich bereits vor einem Monat mit Rang 4 in Sölden abgezeichnet. Vergessen sind die Probleme der letzten Saison, als sie in dieser Disziplin nie besser als Neunte war und nur 73 Weltcup-Punkte sammelte. Jetzt hat sie nach zwei Rennen 150 Zähler auf dem Konto!
«Es muss einfach in den Kopf rein, dass ich es im Riesenslalom wieder kann», sagt Gut. Ein gutes Gefühl habe sie schon im Sommer gehabt. Sie arbeitete intensiv am verbesserten Schwungansatz. Und mit dem neuen Material klappte dies recht gut. Sie kann nun den Ski anfangs Kurve wieder ruhiger in den Schnee stellen. Das gibt eine bessere Balance und mehr Zug.
Im vergangenen Winter hatte sie sich schlechte Muster angewöhnt und im dichten Weltcup-Kalender kaum Zeit zur Korrektur gefunden. Diese Sorgen scheinen nun aber definitiv der Vergangenheit anzugehören.