Die Suche nach Blanca Fernandez Ochoa (56) geht unvermindert weiter. Bislang erfolglos. Dabei durchstöbern Polizei, Feuerwehr und unzählige Freiwillige jeden Winkel der Wälder in der Sierra de Guadarrama nördlich von Madrid. Am Himmel surren Helikopter und Drohnen, im Dickicht schnüffeln Hunde nach Spuren. Kurzum: Es wird alles getan, um die berühmte Ex-Skifahrerin zu finden. Vreni Schneider (54), die in den 80ern und 90ern im Weltcup mit Fernandez Ochoa fuhr, zittert aus der Ferne mit. «Ich war geschockt, als ich die Nachricht von Blancas Verschwinden auf Facebook gelesen habe. Ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass sie noch lebt und man sie bald findet.»
Seit fast zwei Wochen vermisst
Die Elmerin weiss: Die Chancen, Fernandez Ochoa lebend zu finden, schwinden stündlich. Seit dem 23. August wird die Olympia-Bronze-Medaillengewinnerin von 1992 vermisst. Ihr Auto wurde in der Nähe des mit Wanderwegen durchsäten Gebietes gefunden. Darin: 15 Euro, dazu DNA-Spuren der Spanierin. Mehr nicht.
Adrian Federighi, der Schwager der ehemaligen Slalom-Spezialistin, sagt: «Wir glauben weiterhin, dass Blanca lebt. Aber jeder Tag, der erfolglos vergeht, macht uns unglaublich traurig.» Während die Familie weiterhin von einem Unfall ausgeht, schliesst die Polizei eine kriminelle Tat aus. Bleibt die Frage: Warum liess Fernandez Ochoa ihr Handy zuhause? Antworten gibt es bislang nicht. Genau das macht die Situation so schwer.
Erinnerungen an Olympische Spiele in Calgary
Schneider erinnert sich an den Riesenslalom bei den Olympischen Winterspielen in Calgary 1988. «Blanca führte nach dem ersten Lauf, ich war Fünfte. Dann gelang mir ein super zweiter Durchgang. Ich war auf dem Weg zu Gold, nur Blanca war noch oben.»
Sie machte einen fatalen Innenskifehler – und verlor alles. «Blanca war so traurig, sie tat mir so leid. Sie aber sagte zu mir: ‹Du warst besser, Vreni, also freu dich!› Das war typisch – Blanca war schon damals ein extrem herzensguter Mensch.»