Anlässlich seines 50. Geburtstags im letzten Jahr hatte der Roseggli-Bauer Hans «Housi» Feuz einen speziellen Wunsch geäussert: «Ich möchte einmal über die Streif in Kitzbühel fahren.» Der langjährige Hahnenkamm-Rennleiter Peter Obernauer hat dem Kugelblitz-Vater gestern diesen Traum erfüllt.
Obwohl: Als Housi einen ersten Blick aus dem Hahnenkamm-Starthaus wirft, wähnt er sich eher in einem Albtraum. «Das geit ja so brutal ds Loch achä, dass i am liebschtä wieder mit der Gondlä würd achäritä», offenbart Housi in breitestem Schangnauer Dialekt. Dann nimmt er sein Herz in beide Hände und stösst sich mutig mit einem Stockstoss aus dem furchterregendsten Starthaus des Ski-Zirkus.
Die fast überhängende Mausefalle und den Steilhang meistert Feuz senior mit feinen Slalom-Schwüngen, im Alpweg geht er bis zur alten Schneise sogar in die Abfahrerhocke. Beim Blick über den Hausberg-Sprung verschlägt es dem Betriebsleiter des Skilifts Bumbach-Schangnau die Sprache: «Hier schweigt der Laie! Ich bin in jungen Jahren auch bei regionalen Skirennen an den Start gegangen. Es ist trotzdem unvorstellbar, wie man mit über 120 Sachen derart steile Passagen hinunterschiessen kann. Der Respekt vor meinem Sohn ist mit dieser Besichtigungsfahrt noch einmal gestiegen.»
Kurz nach der Fahrt trifft Vater Feuz seinen berühmten Sohn im Hotel Schweizerhof. Nachdem Housi seine Verwunderung über den komplett vereisten Steilhang kundgetan hat, meint Beat trocken: «Ich habe den Steilhang in Kitzbühel schon lange nicht mehr so griffig erlebt wie in diesem Jahr ...»