Das verflixte siebte Jahr! Im Fall von Lara Gut-Behrami (27) bezieht es sich nicht auf die Anzahl Ehejahre. Da stecken sie und ihr Ehemann Valon Behrami (33) noch in Kinderschuhen. Nein, es geht bei der Tessinerin um das siebte Ski-Jahr – oder eben der siebte Winter. Nachdem Lara in den letzten sechs Saisons immer mindestens ein Rennen gewann, droht ihr jetzt die Nullnummer.
Gleiches gilt für alle Schweizer Ski-Frauen. Keine stand in den bisherigen 29 Rennen auch nur einmal auf dem obersten Podest. Aber eben: Bei einer Athletin des Kalibers von Gut-Behrami fällt das besonders auf. Mit 24 Siegen ist sie hinter Vreni Schneider (55 Siege), Erika Hess (31), Michela Figini (26) und Maria Walliser (25) die Nummer 5 in der helvetischen Bestenliste. Und die letzte Gesamtweltcupsiegerin.
In Rosa Khutor (Russ) hat Gut-Behrami nun Chance, das sich anbahnende Schicksal abzuwenden und auch im siebten Winter nacheinander mindestens ein Rennen zu gewinnen. Das erste Rennen am Samstag wird am Samstag wegen Schneefällen abgesagt. Am Sonntag bietet sich in Laras Lieblings-Disziplin, dem Super-G, die nächste Chance.
Realistisch betrachtet hat Gut-Behrami noch drei Chancen, um den ersten Nuller nach sechs siegreichen Wintern abzuwenden. Eine in Rosa Khutor und zwei beim Weltcupfinal in Soldeau (And). Die Voraussetzungen sind gut, sie ist weder krank noch angeschlagen. «Ich bin nahe dran. Aber es braucht endlich einmal eine saubere Fahrt – von oben bis ganz unten.»