Wer Lindsey Vonn im Zielraum nach ihrem letzten Rennen im Zielraum kreischen hört, erschrickt. Was ist passiert? Ein Sturz, ein Unfall? Nein, alles gut – die Amerikanerin, die soeben noch ein letztes Mal Abfahrts-Bronze abgeräumt hat, freut sich nur unbändig über eine Nachricht, die ihr das Westschweizer Fernsehen RTS zum Ende der gloriosen Karriere auf einem Handy vorspielt.
Die Nachricht kommt von Roger Federer, der am letzten Freitag in Genf den Laver Cup lancierte und sich an diesem Medientag ein paar Minuten Zeit für Lindsey nahm. Mit dem US-Skistar ist der Tennis-Crack schon seit längerem befreundet – er traf sich gar einmal mit Lindsey im Berner Oberland, für ein gemeinsames Plauschmatch auf dem Jungfraujoch.
«Ganz, ganz herzliche Gratulationen zu deiner wundervollen Karriere», sagt Roger. «Ich weiss, dass du in den letzten Monaten alles gemacht hast, um parat zu sein. Ich denke an dich, verfolge deine Rennen – sah auch zusammen mit meinen Kindern deinen Sturz im Super-G am TV – es tat mir so leid!»
Dann verabschiedet sich der 38-Jährige, dem selbst in absehbarer Zeit das Karriereende bevorsteht, mit tröstenden Worten: «Gut gemacht, du kannst so stolz auf dich sein. Auch wenn es im Moment ein bisschen traurig sein wird – ich hoffe, dass Du den Rücktritt auch etwas geniessen kannst!»
Vonns Augen glänzen während sie die Nachricht hört. Nicht minder rührend sind dann ihre Grüsse zurück: «Rodge, du bist der Beste! Ich komme nach Wimbledon und will dort eine gute Vorstellung von Dir sehen.» Zu guter Letzt macht sie als Freundin der Familie Federer noch ein grosses Versprechen: «Ich freue mich schon darauf, nun mit deinen Kindern Ski fahren zu können – das wird toll. Ich liebe Dich, danke!»