Peter Barandun hat in seinem Leben schon einige schmerzliche Tiefschläge einstecken müssen. So musste der Bündner das viel zu frühe Ableben seines Bruders verkraften, der nach einer Fahrradtour Opfer von einem Herzinfarkt wurde. Tragisch endete auch der Aufstieg seines Neffen Gian Luca Barandun – das Abfahrts-Talent stürzte im November 2018 bei einem Gleitschirm-Schulungsflug in den Tod.
Nahezu senkrecht verläuft dafür die berufliche Karriere von Peter Barandun. Nach einer Elektrikerlehre absolvierte der Bauernsohn aus dem 150-Einwohner-Nest Präz die Handelsschule und bildete sich im Marketingbereich weiter.
Mit 32 Jahren wurde er von der schwedischen Firma Electrolux zum Geschäftsführer in der Schweiz ernannt. Seit 2002 steht Barandun diesem Unternehmen als CEO vor. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit kommt der mittlerweile 56-Jährige mehreren Verwaltungs- und Aufsichtsratsmandaten nach, zudem gehört der hemdsärmelige Unternehmer seit 2012 dem siebenköpfigen Präsidium von Swiss-Ski an.
Und falls Urs Lehmann im kommenden Herbst als neuer FIS-Präsident gewählt wird, könnte Barandun im National-Verband die Nachfolge des Abfahrts-Weltmeisters von 1993 antreten. «Ich könnte mir keinen besseren Nachfolger als Peter vorstellen», sagt Lehmann zu BLICK. «Barandun bringt im Umgang mit Menschen exakt das richtige Gespür mit und hat mit seiner vernetzten Denkweise als Unternehmer grosse Erfolge verbucht. Und weil es sein Sohn als Alpiner bis zum JO-Schweizer-Meister geschafft hat, ist Peter auch mit der Rennsportmaterie vertraut.»
Deshalb scheint klar: Die Swiss-Ski-Spitze würde im Falle eines Wechsels von Lehmann zum internationalen Ski-Verband an der Delegiertenversammlung einzig Peter Barandun für die Neuwahl des Präsidenten nominieren.