Wolkenstein, gestern Samstag um 10 Uhr: Während sich die Teamkollegen vom Schweizer Mannschaftshotel «Continental» Richtung Abfahrtspiste «Saslong» begeben, liegt Sandro Viletta im Zimmer 109 und unterhält sich mit seinem Manager und Freund Giusep Fry über den anstehenden Rücktransport in die Schweiz.
Rund 15 Stunden sind vergangen, seit der Kombinations-Olympiasieger von 2014 nach seinem Super-G-Sturz die brutale Diagnose erhalten hat: Kreuzbandriss im rechten Knie!
Der Engadiner erlebt danach im Doppelbett mit Zimmer-Genosse Mauro Caviezel eine entsprechend unschöne Nacht: «Normalerweise schlafe ich auf dem Bauch. Das ist nach einem gerissenen Kreuzband unmöglich. Und auf dem Rücken kann ich nur schlecht schlafen. Auch einige schlafstörende Gedanken sind in meinem Kopf herumgegeistert.»
Natürlich hat der 30-Jährige nach diesem schweren Rückschlag auch über den Rücktritt nachgedacht: «In den ersten Stunden nach dem Sturz hatte ich derart starke Schmerzen, dass ich mir gedacht habe: ‹Nein, das will ich definitiv nie mehr erleben.› Aber das habe ich bereits nach meinem schweren Sturz 2012 gedacht und danach trotzdem ein Comeback gegeben.»
Deshalb ist ein Viletta-Comeback auch diesmal nicht ausgeschlossen: «Ich muss jetzt einfach mal schauen, wie sich meine Reha entwickelt. Und weil ich warten will, bis die Schwellung im Knie abgeklungen ist, werde ich mich erst in zwei oder drei Wochen operieren lassen.»
Gute Besserung, Sandro!