Viletta stützt Janka-Kritik
«Es wurde gegeneinander und nicht miteinander gearbeitet»

Nach Carlo Jankas Angriff auf die Teamleitung, melden sich jetzt Ex-Teamkollege Sandro Viletta (33) und SRF-Experte Michi Bont (45) zu Wort.
Publiziert: 12.02.2019 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2019 um 13:24 Uhr
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Der kürzlich zurückgetretene Sandro Viletta kann Carlo Jankas Kritik verstehen.
Foto: Keystone

Schlechte Kommunikation, fehlender Zusammenhalt und tote Stimmung – Carlo Janka deckt im BLICK-Interview nach der Kombi-Pleite die wunden Punkte im Schweizer Speed-Team schonungslos auf.

Hinter vorgehaltener Hand geben ihm viele andere Swiss Ski-Athleten und Insider recht. Kombination-Olympiasieger Sandro Viletta stützt die Aussagen vom coolen Iceman zu einem grossen Teil auch öffentlich. «Weil ich im Dezember meinen Rücktritt vom Spitzensport gegeben habe, kann ich zwar nicht genau beurteilen, wie die Stimmung aktuell im  Team ist. Aber ich kann bestätigen, dass ich in den Jahren zuvor sehr oft mit mangelnder Harmonie und Grüppchen-Bildung konfrontiert wurde.»

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Der Engadiner führt diese Tatsache nicht zuletzt auf die Zusammenstellung der Trainer-Crew zurück: «Es gibt bei Swiss Ski sehr viele fachlich sehr gute Coaches. Aber wenn man so lange zusammen unterwegs ist, ist es besonders wichtig, dass sich diese Trainer auch menschlich sehr gut verstehen. Und diesbezüglich habe ich oft sehr grosse Differenzen erlebt, die dann eben dazu führen, dass gegeneinander und nicht miteinander gearbeitet wird.»

Und Viletta weiss, dass ein kompromissloses Miteinander in diesem Winter besonders wichtig gewesen wäre. «In dieser Saison ist extrem viel gegen unsere Abfahrts-Mannschaft gelaufen. Im November ist Gian Luca Barandun tödlich verunglückt, im Dezember ist Marc Gisin schwer gestürzt. Wenn der Zusammenhalt nach derart schweren Rückschlägen nicht sehr gross ist, wird es für eine Mannschaft ganz schwer, wieder auf die Beine zu kommen.»

SRF-Ski-Experte Michi Bont glaubt, dass der Spirit in der Slalom-Mannschaft sehr viel stärker sei: «Ich höre immer wieder von verschiedenen Abfahrern, dass ihre Team-Sitzungen ohne jegliche Emotionen über die Bühne gehen. Das scheint bei den Sitzungen mit Slalom-Chef Matteo Joris ganz anders zu sein. Auf jeden Fall strahlt diese Truppe einen viel stärkeren Geist aus.»

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