Schlammpfützen und glitschige Steinplatten, holprige Kurven und widerspenstige Wurzeln. Der frische verregnete Uetliberg bietet Beat Feuz auf dem ausgefeilten Track eine gefährliche Grenzerfahrung – und das an einem Freitag, dem 13.
Wenn diese Premiere mal kein Unglück bringt! Zu oft ist der Abfahrts-Olympiasieger und Weltmeister im Schnee schon gestürzt und hat sich das Knie verletzt. «Das Bike tut meinem Knie richtig gut», sagt Feuz, «aber natürlich riskiere ich keinen Sturz. Bei den heiklen Passagen passe ich schon auf, dass ich heil ins Ziel komme.»
Panorama bringt Feuz ins Schwärmen
Vor dem Adrenalinschub startet Feuz mit einer zehnköpfigen Gewinner-Gruppe einer Blick-Verlosung gemütlich in den Aufstieg. Die 400 Höhenmeter, verteilt auf sieben Kilometer bis zum Gipfel, aktivieren die Waden fürs anstehende Sommertraining. Eine Rast und ein Zvieri beim Uto Kulm versüssen den Ausblick auf die Stadt. «Eine wunderbare Aussicht», schwärmt Feuz und sagt schelmisch: «Ich wusste gar nicht, dass Zürich so schön ist.»
Mit der Grossstadt vor Augen stürzt sich der 35-jährige Emmentaler mit seinem E-Bike auf dem speziell präparierten Trail ins Gehölz und meistert wie bei der Hahnenkamm-Abfahrt jedes Hindernis mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit. «Das Biken ist mir sehr vertraut», sagt Feuz, der nächste Woche für ein paar Tage auf Mallorca in die Pedalen tritt. «Das Velofahren mache ich schon seit Jahren und fühle mich sehr wohl dabei.»
Reporter kommt ins Straucheln
Die Aussage steht im krassen Kontrast zum Autor dieses Textes, der bei der Verfolgung von Feuz mit der Kamera schon früh ins Straucheln gerät und tatsächlich kurz im Graben landet. «Das ist mir schnell aufgefallen, dass der Blick-Reporter immer wieder ins Schleudern geraten ist», sagt Feuz unten im Cycle-Week-Village und muss lachen. «Ich hatte zwar auch ein paar schwierige Stellen, aber ich bin nie vom Weg abgekommen.»
Den Schlamm hat der Speed-König im Gegensatz zum Gestürzten nur am Rücken und nicht im Gesicht. «Eine richtig coole Strecke – das hat richtig Spass gemacht», sagt Feuz und freut sich auf das nächste Abenteuer auf Mallorca.