Der letzte Medaillensatz bei den Frauen ist verteilt. Das sagen die Athletinnen gegenüber SRF zu ihren Leistungen.
Wendy Holdener (Out im 2. Lauf)
Nach dem 1. Lauf: «Ich konnte den Lauf beim Fahren selber nicht einschätzen. Deshalb musste ich erst schauen, wo stehe ich und wo stehen die anderen. Als die nach mir nicht mehr näher gekommen sind, stand ich bei Mikaela Shiffrin und sie meinte: ‹Ich glaube, das haben wir gut gemacht›.»
Nach dem 2. Lauf: «Im Moment habe ich nicht viel im Kopf. Ich überlege, was das Problem gewesen ist. Ich glaube, ich bin vom Schatten in die Sonne gekommen, aber ich verstehe es selber nicht. Ich habe angegriffen, bin gut gefahren. Mir fehlen gerade die Worte. Nach der Besichtigung wollte ich geil Skifahren, nichts zu verschenken war das Ziel. Ich habe gehofft, dass ich für Gold fahre, wenn ich gut fahre.»
Aline Danioth (6.)
Nach dem 1. Lauf: «Der Hang und der Schnee sind richtig cool, mit der Sonne und das ganze Ambiente. Es hat mir extrem Spass gemacht, Ski zu fahren. Wenn man an einer WM nicht mehr Freude hat, dann weiss ich auch nicht. Für so einen Tag wie heute arbeitet man das ganze Leben lang. Dann musst du es einfach geniessen können, denn die Arbeit ist jetzt getan. Es sind mega viele Freunde von mir da, das freut mich sehr. Ich habe sie während der Fahrt gehört und das hat mir Motivation gegeben für die letzten Tore, als meine Beine schon brannten.»
Nach dem 2. Lauf: «Genau diese Emotionen habe ich in der Verletzungszeit so vermisst. Aber es ist gerade zu viel für mich. Auf der einen Seite mein bestes Resultat als Sechste, ich bin mega zufrieden. Auf der anderen Seite wäre die Medaille fast möglich gewesen. Da ist dann doch ein kleines bisschen Enttäuschung da. Und dann die Fahrt von Wendy, sie war auf dem Weg zum Titel und dann gehts so schnell. Ich kann so mitfühlen, mir ist es in dieser Saison auch schon so ergangen. Es sind gerade zu viele Emotionen für mich. Gerade ist alles unglaublich. Ich freue mich mega, dass ich bei der Siegerehrung dabei sein darf. Hätte mir das jemand am Morgen gesagt, ich hätte unterschrieben.»
Lena Dürr (De, Bronze)
Nach dem 2. Lauf: Ich muss es noch verarbeiten. Ich habe schon ganz fest mit Platz 4 gerechnet, Wendy war so stark unterwegs. Ich konnte gar nicht hinschauen und nun bin ich unter den ersten Drei, das ist unglaublich. Ich bin so stolz auf mich. Es sind immer gemischte Gefühle, wenn man eine Medaille gewinnt, weil jemand ausscheidet. Es dreht sich alles bisschen um letztes Jahr, bei Olympia stand ich als Vierte ohne Medaille da. Nur ein paar Hundertstel fehlten. Irgendwie kommt alles wieder zurück und heute ist der Tag, an dem ichs vielleicht zurückbekomme.»
Michelle Gisin (Verzicht auf 2. Lauf)
Die Engelbergerin erlebt einen Auftritt zum Vergessen. Sie büsst viel Zeit ein, hat mit einem verlorenen Stock zu kämpfen und klassiert sich nur als 35. des 1. Laufs. Sie verzichtet deshalb auf den 2. Lauf.
«Ich kann mir das selber nicht erklären. Ich habe in meiner ganzen Karriere noch nie meinen Stock verloren, vielleicht mal im Training mit zehn oder so, da muss ich meinen Vater mal fragen. In diesem Jahr kommt alles ein bisschen zusammen, das ist etwas, das passiert dir einmal und sonst nie. Ich kann es mir wirklich nicht erklären. Normalerweise haben wir ein gutes System, dass der Stock in der Hand bleibt, auch wenn du mal die Spannung nicht ganz hast. Das ist ganz komisch gegangen. Das Mühsame war, dass er nicht ganz weggegangen ist, denn das wäre mir lieber gewesen.»