Lara Gut steht vor einem historischen Erfolg. Am Wochenende in Lenzerheide oder kommende Woche in St. Moritz wird die Tessinerin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die grosse Kristallkugel für den Gesamt-Weltcup gewinnen – als erste Schweizerin seit 21 Jahren.
Am 19. März 1995 sicherte sich Vreni Schneider mit einem Sieg im Slalom von Bormio ihre dritte grosse Kugel. Lara war damals noch keine vier Jahre alt – und die Welt 1995 war noch eine ganz andere.
Alain Sutter versucht damals, sie zu verbessern. Der einstige Bundesliga-Star (Bayern/Freiburg) ist federführend, als die Nati vor dem Spiel gegen Schweden für Aufsehen sorgt und ein Protest-Plakat entrollt. «Stop it Chirac», lautet die Botschaft, gerichtet an Frankreichs frisch gewählten Präsidenten Jacques Chirac, der auf dem Atoll Mururoa Atomtests durchführen liess.
Auch Sutters Ex-Klub sorgt für Schlagzeilen. GC holt unter Trainer Christian Gross seinen 23. Meistertitel und qualifiziert sich erstmals für die Champions League. Derweil zaubert Roberto Assis für Sion.
Aus den Radios tönt der Nummer-1-Hit «Cotton Eye Joe» der Pop-Gruppe Rednex, und die Schweiz ist erstmals nicht beim Concours Eurovision de la Chanson dabei. Kaspar Villiger ist Bundespräsident, und die 17-jährige Stephanie Berger wird zur Miss Schweiz gekrönt.
Shiffrins Geburtsjahr
Und: Mikaela Shiffrin wird geboren. Das US-Ski-Wunder, das Lara in den nächsten Jahren wohl arg fordern wird. Doch diesmal ist die Kugel der Tessinerin kaum mehr zu nehmen. Auch sie wird man noch lange in Erinnerung behalten.