Überraschungs-Sieg in Levi
Wendy fährt aufs Slalom-Podest

Der erste Slalom-Lauf des neuen Winters zeigt: Mikaela Shiffrin ist auch im Stangenwald zu schlagen. Und: Der Kampfgeist der Schweizerinnen wird mit Top-Klassierungen belohnt.
Publiziert: 11.11.2017 um 14:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:22 Uhr
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Tradition in Levi: Ein Rentier für die Siegerin.
Foto: AP
Mathias Germann

Das Podest:
1. Petra Vlhova (Slk) 1:49,98 Sekunden
2. Mikaela Shiffrin (USA) +0,10
3. Wendy Holdener (Sz) +1,35

Die Schweizerinnen: Was sie im zweiten Durchgang zeigen, ist Klasse. Alle vier steigern sich gewaltig! Teamleaderin Holdener springt dank eines entfesselten Laufs von Platz 4 auf 3 - super! Es ist der 11. Slalom-Podestplatz ihrer Karriere – einen Sieg konnte sie aber noch nie feiern. Ski-Küken Mélanie Meillard – sie ist mit 19 die jüngste Athletin im Klassement – zeigt ein starkes Rennen, fährt mit viel Gefühl und landet zum dritten Mal in der Karriere in den Top 10 – letztlich wird sie Fünfte und holt sich bereits jetzt das Olympia-Ticket. Einen vorsichtigen ersten und einen angriffigeren zweiten Lauf zeigt Michelle Gisin. Nach ihrem Innenbandriss im Knie kann sie mit dem 15. Platz zufrieden sein. Denise Feierabend nutzt die Startnummer 1 im zweiten Durchgang und rückt von Platz 30 auf Rang 16 vor.

So lief das Rennen: Wer hätte das gedacht? Vlhova zeigt erneut, dass Slalom-Queen Shiffrin nicht unschlagbar ist. Wie schon beim Saisonfinale im März schlägt die Slowakin schon wieder zu, überholt Shiffrin im zweiten Durchgang. Es ist der dritte Weltcupsieg für die grossgewachsene Vlhova. Derweil muss Shiffrin nach Sölden (Platz 6) erneut mit einem Ehrenplatz Vorlieb nehmen.

Das gab zu reden: Es sickert durch, dass Holdener zuletzt krank war, sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sogar übergeben musste. Wie immer lässt die Schwyzerin solche äussere Faktoren nicht als Ausrede gelten. Aber klar ist auch: Eine perfekte Rennvorbereitung war das nicht. Trotzdem fährt sie aufs Podest – stark!

Die Bedingungen: Dank Flutlicht stört auch die einsetzende Dunkelheit, die sich im zweiten Lauf einschleicht, nicht. Die Piste ist hart, aber nicht eisig – schlicht perfekt.

Die Stimmen
Petra Vlhova: «Ich fühle mich grossartig, bin richtig glücklich, Mikaela zweimal nacheinander geschlagen zu haben. Ich habe im Sommer sehr hart trainiert, es ist schliesslich eine Olympia-Saison. Noch will ich aber nicht zu weit nach vorne schauen.»

Mikaela Shiffrin: «Es ist ok, auf dem Podest zu stehen. Ich weiss, dass Petra Vlhova unglaublich stark ist. Ich bin zufrieden mit meinem Niveau, muss aber weiter an mir arbeiten. Es wird toll, nun in Killington zu fahren.

Wendy Holdener: «Der zweite Lauf war um einiges besser wie der erste. Da bin ich nicht so gefahren, wie ich es kann. 1,35 Sekunden Rückstand sind ziemlich viel, aber die Leistung im zweiten Durchgang beruhigt mich. In den künftigen Rennen muss ich Gas geben, aggressiv Ski fahren – und zwar in beiden Läufen. Dann bin ich auf dem richtigen Weg.

Der Stand im Gesamtweltcup
1. Mikaela Shiffrin: 125 Punkte.
2. Petra Vlhova 115.
3. Viktoria Rebensburg (De) 100.
3. Wendy Holdener 100.
5. Stephanie Brunner (Ö) 82.

Nächstes Rennen: In zwei Wochen geht es für die Frauen in Killington (USA) mit einem Riesenslalom und einem Slalom weiter. Ob Shiffrin bei ihrem «Heimspiel» zurückschlagen wird?

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