Überwiegt der Ärger über den knapp verpassten Sieg oder die Freude über den 26. Podestplatz bei einem Weltcuprennen? Loïc Meillard gibt eine klare Antwort auf diese Frage: «Im ersten Moment hat es mich schon geärgert, dass ich dieses Rennen nicht gewonnen habe. Da spielt es keine Rolle, ob ich hinter Odermatt oder einem anderen bin. Wenn du im ersten Lauf in Führung liegst, willst du auch nach dem zweiten Durchgang das grüne Licht sehen.»
Aber je länger das Rennen vorbei ist, umso mehr kann sich der Riesenslalom-Vize-Weltmeister mit dem finalen Verdikt anfreunden. «Mit etwas Abstand ist mir klar geworden, dass ich ja nicht mit dem besten Gefühl in dieses Rennen gestartet bin, weil ich am Vortag im Slalom ausgeschieden bin. In Anbetracht dessen darf ich mit dem zweiten Rang zufrieden sein.»
Tumler erhält Sonderlob
Dasselbe trifft auf Thomas Tumler (35) zu, obwohl der Sieger vom Riesenslalom in Beaver Creek als Vierter einen weiteren Podestplatz und damit einen dreifachen Schweizer Sieg um 45 Hundertstel verpasst. «In den letzten Jahren war ich in Adelboden nie besser als Rang 19, weil ich mit den Erwartungshaltungen der vielen Schweizer Fans nicht richtig umgehen konnte, das hat mich wie blockiert. Aber diesmal habe ich mich vom tollen Publikum antreiben lassen.»
Dann erhält Tumler ein Sonderlob von Riesenslalom-Cheftrainer Helmut Krug: «Normalerweise ist Tommy bei diffusem Licht chancenlos. Und in der finalen Phase des zweiten Laufes war es am Chuenisbärgli extrem dunkel. Trotzdem hat er eine richtig starke Leistung gezeigt. Ich verneige mich vor diesem Burschen.»