Trainings-Problem!
Unseren Skicrossern schmilzt der Gletscher weg

Bis Mitte August bleibt die Hälfte der Pisten und Lifte in Saas-Fee zu. Zu dem Zeitpunkt sollten eigentlich die Skicrosser dort trainieren, in wenigen Tagen müsste man mit dem Präparieren der Pisten anfangen. Doch das ist im Moment undenkbar.
Publiziert: 21.07.2022 um 00:23 Uhr
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Eigentlich sollte in Saas-Fee diese Woche die Sommer-Skisaison auf 3600 bis 3200 Meter losgehen, doch die Hälfte der Skipisten und Lifte bleiben zu.
Foto: keystone-sda.ch
Sven Micossé

Wir ächzen unter der Hitze, da macht die Flucht in die Berge durchaus Sinn. Normalerweise wäre dies aktuell der Alltag der Wintersport-Asse. Im Sommertraining auf dem Gletscher werden die Fähigkeiten für die Siegesjagd im Winter geschliffen. Daraus wird heuer noch nichts – es ist schlichtweg zu heiss.

Schon Ende Juni schlugen die Walliser Bergbahnen Alarm. Eigentlich sollte in Saas-Fee diese Woche die Sommer-Skisaison auf 3600 bis 3200 Metern losgehen, doch die Hälfte der Skipisten und Lifte bleibt zu. Die Gründe? Im letzten Winter hats zu wenig geschneit, dazu kommen Unwetter und die Hitzewelle im Mai.

«Es liegt zu wenig Schnee»

Während die Alpinen in Chile und die Freestyler zuerst auf Airbag sowie Trampolin trainieren, müssen die Skicrosser wohl umdisponieren. «Es ist nicht wegzulügen, dass das Training auf dem Gletscher schwierig wird», sagt Ralph Pfäffli von Swiss Ski. Der Skicross-Disziplinenchef hat sich ein Bild von der Situation gemacht. «Es liegt zu wenig Schnee. Es braucht viel, um eine Skicross-Piste zu bauen.»

Der Kurs im Skicross ist aufwendig. Mit den vielen Sprungelementen und Kurven dauert der Aufbau gut 20 Tage. Anfang August hätte es auf dem Gletscher losgehen sollen. Stattdessen wird Pfäffli dann neu evaluieren müssen. «Wir verfallen noch nicht in Panik. In zwei Wochen schauen wir es nochmals an und fällen eine Entscheidung.»

In Zermatt ist es nur möglich, Ski alpin zu trainieren. Die Infrastruktur für Skicross fehlt. So könnten die Elite-Fahrer um Alex Fiva, Ryan Regez und Co. ebenfalls den Gang nach Übersee antreten müssen. «In meiner langen Karriere bin ich fürs Sommertraining noch nie nach Übersee gegangen», so Fiva.

Fiva braucht Schneetage für neue Ski

Dabei wäre das frühe Schneetraining für den Vize-Olympiasieger gerade wichtig. Im kommenden Winter fährt Fiva neu mit der Marke Völkl. «Jetzt gehts um die Feinabstimmungen. Darum wäre es wichtig, dass ich genug Schneetage bekomme.»

Der Bündner will sich aber nicht beschweren. «Das Wichtigste ist, dass im Winter der Schnee kommt.» Bis zum ersten Weltcup in Les Deux Alpes (5. November) bleibt noch Zeit. Dennoch ist die richtige Vorbereitung aufs WM-Jahr wichtig.

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