Im Riesenslalom starten die Besten zuerst. Der erste Eidgenosse, der sich am Sonntag aus dem Söldener Starthaus katapultieren wird, ist Gino Caviezel. Durch seine konstanten Leistungen im vergangenen Winter hat er sich in die Top 15 der Welt vorgearbeitet. «Das ist natürlich ein bisschen mehr Druck. Aber diesen Druck muss ich beiseitelegen», sagt der erst 23-jährige Bündner.
Neuer Leader im Schweizer Riesen-Team
Nach dem Rücktritt von Didier Défago und dem verletzungsbedingten Fehlen von Carlo Janka (Rückenprobleme) muss nun also der Mann aus Pratval im Domleschg die Kohlen aus dem Feuer holen. Sein bisher bestes Riesen-Ergebnis ist der achte Rang in Kranjska Gora. Dazu kommt ein neunter Platz in Alta Badia.
Kann es diese Saison weiter nach vorne gehen? «Ich traue ihm viel zu. Wenn man in die Top 10 fahren kann, ist auch der Sprung in die Top 5 möglich. Aber dafür muss alles passen», schätzt Gruppentrainer Jörg Roten die Chancen auf einen Exploit seines Schützlings ein. Natürlich bedauert Roten den Ausfall des erfahrenen Janka (29): «Er war der absolute Leader, eine Vorbildfigur, von der sich jeder junge Fahrer eine Scheibe abschneiden kann.»
Cheftrainer Tom Stauffer möchte aber nicht die ganze Verantwortung auf Caviezel schieben: «Klar ist er momentan der Bestplatzierte. Aber wir haben eine tolle Truppe mit jungen Fahrern, die sich nun durch kontinuierliches Punkten in den besten 30 behaupten müssen.»
In den Trainings haben vor allem Justin Murisier und der erst 18-jährige Loïc Meillard überzeugt. Durch gute Leistungen könnten sie unseren neuen Riesenslalom-Leader entlasten.