Totaler Schweizer Triumph in der Team-Kombi der Männer! Der komplette Medaillensatz geht an unsere Ski-Stars. Der Jubel? Grenzenlos.
«Der Tag kann nicht perfekter sein», sagt Loïc Meillard ins SRF-Mikrofon. Er gewinnt gemeinsam mit Franjo von Allmen die Goldmedaille. «Drei Schweizer Teams auf dem Podest, alle haben geliefert – das ist sehr schön.» Dabei hat für die beiden das Rennen mit einem Schreckmoment angefangen.
Von Allmen macht schon früh einen Ausflug weitab von der Ideallinie. «Eigentlich hatte ich keine Lust auf Freeriden», gibt er lachend zu. Er sei oben einfach brutal schlecht über dem Ski gestanden. Trotzdem stellt er fast die Bestzeit auf. «Als ich ins Ziel gekommen bin, habe ich die Welt nicht mehr verstanden.»
Danach kann er nur noch zuschauen und hoffen, dass Meillard die Ausgangslage nutzt. Eine nervenaufreibende Sache, gibt der frischgebackene Doppel-Weltmeister zu. «Zu viele solche Rennen sollten nicht stattfinden, meine Nerven machen das nicht mit.»
«Es ist verrückt»
Tanguy Nef, der als letzter Schweizer den Slalom bestreitet, trauert der verpassten Goldmedaille nicht nach. «Es ist verrückt», sagt er. Und was meint Monney? Er ist vom Mitfiebern fix und fertig. «Zuschauen hat so viel Energie gekostet. Es war richtig cool.» Dabei war er nach dem Aufstehen noch skeptisch, ob das was wird. «Heute Morgen bin ich aufgestanden: ‹Oh scheisse, die Beine sind nicht so gut›.» Ausserdem war er sich nicht sicher, ob das Material funktioniert. Doch die Zweifel verschwinden mit der Bestzeit.
«Es ist ziemlich eng, im Slalom kann viel passieren», sagt Stefan Rogentin nach Platz 10 in der Abfahrt. «Ich habe den Salz-Spezialisten im Team, ich bin zuversichtlich.» Und Rochat wird diesem Ruf gerecht, prescht mit einer sensationellen Fahrt aufs Podest vor und sichert dem Duo Bronze. Für ihn eine besonders emotionale Sache. Zu Beginn der Saison ist er viermal in Folge ausgeschieden, hat im Weltcup das Podest schon oft nur knapp verpasst. Nun gelingts ausgerechnet an der Weltmeisterschaft.
Mit Tränen in den Augen sagt er, dass er genau auf diese Gelegenheit gewartet habe. «Schon gestern habe ich zu Rogi gesagt: ‹Morgen ist für uns›. Und wir haben es zusammen geschafft.» Er fasst zusammen: «Boah ist das schön.». Obs nun auch für ihn die Glatze gibt? Abgeneigt ist Rochat nicht. Aber: «Noch nicht. Erst am Sonntag.» Davor steht das Feiern des Dreifachsieges an – wobei die Techniker sich wohl etwas zurückhalten werden. Denn ihre WM hat erst begonnen.