Ein Speaker fragt, eine Athletin antwortet. Tausendfach gesehen, nichts Besonderes. Im Normalfall. Aber diesmal eben doch! Denn: Der Speaker und die Athletin sind ein Paar. Auf der einen Seite Fabio Nay, im «normalen» Leben Moderator bei Radio SRF 3. Der Tausendsassa hat einen Sondereinsatz bei den Weltcuprennen in St. Moritz, rennt von einer Ecke in die andere, moderiert und interviewt mit Charme und Schalk. Ihm gegenüber: Tina Weirather, die beste Super-G-Fahrerin der Welt. Und eben: Seine Freundin.
Vor allem vor der Siegerehrung am Abend – Tina wurde im Super-G Dritte, ist Nay nervös. «Das passiert mir sonst selten», erklärt er. «Als wir dann aber auf der Bühne standen, war ich wieder locker.» Das empfindet Tina anders. «Auf einmal riefen alle: ‹Küssen, Küssen!› Ich musste lachen, wusste nicht genau was machen. Fabio hat das gar nicht mitbekommen, er war in seinem Tunnel – ein Profi durch und durch.»
Kein öffentlicher Kuss
Einen öffentlichen Kuss gibt es nicht. Muss es auch nicht. Die Beiden lieben sich so oder so. Tina: «Fabio und ich haben es super miteinander. Ich bin sehr glücklich. Mit ihm fällt alles leichter von der Hand, er unterstützt mich sehr. Und er weiss mittlerweile, wie alles abläuft im Ski-Zirkus.»
Vorher war Letzteres nicht der Fall. Wie auch? Fabio berichtete zwar auch live von der Ski-WM im Februar, ein Ski-Insider war er aber nicht. Dementsprechend erstaunt war er, wie hart Tina im Sommer trainiert. Er erzählt: «Es ist unglaublich, wie sich Tina – und natürlich alle anderen Fahrerinnen – im Sommer schinden. Ich habe eine riesigen Respekt vor ihrer Leistung.»
Es gibt auch Tage, an denen Tina viel Verständnis von Fabio braucht. Die Liechtensteinerin erzählt: «Es kann mal sein, dass ich nach einem harten Kondi-Training am Boden zerstört bin.» Mit solchen Situationen kann der Journalist aber gut umgehen. Sowieso sei Tina «unglaublich nett und fröhlich, sogar wenn sie kaputt ist», erzählt Nay.
Doch wie geht es nun weiter? Wird Fabio seine Tina auch künftig interviewen? «In diesem Winter nicht mehr. Ich plane zwar, mit Tina ans Weltcupfinale nach Schweden in Are zu reisen – aber nicht mehr beruflich. Ich freue mich riesig darauf!»