Das Podest
1. Lara Gut-Behrami (Sz) 1:33,52
2. Cornelia Hütter (Ö) +0,12
3. Mirjam Puchner (Ö) +0,13
Das Rennen
Frecher Auftritt von Lara Gut-Behrami in Kvitfjell (No). Die Tessinerin fährt eine enge Linie und zeigt einen starken Finish. Sie übernimmt souverän die Spitze. Und kommt anschliessend vor allem bei Fahrten von Österreicherinnen ins Zittern. Allen voran Mirjam Puchner. Sie liegt zwischenzeitlich über acht Zehntel vor der Schweizerin, kann aber nicht über die ganze Strecke mit ihr mithalten. Immerhin rettet sie einen Podestplatz ins Ziel.
Gleiches gilt für ihre Landsfrau Cornelia Hütter. Sie schafft es ebenfalls nicht, Gut-Behrami zu bezwingen, muss sich aber nur um zwölf Hundertstel geschlagen geben. Und sorgt so dafür, dass der Kugelkampf in dieser Disziplin äusserst spannend bleibt. Auch weitere Österreicherinnen wie Ariane Rädler oder Christina Ager lassen Gut-Behramis Puls in die Höhe schnellen. Aber bei ihnen leuchten zwar die Zwischenzeiten grün auf, bis ins Ziel bringen sie ihren Vorsprung allerdings nicht.
So feiert Gut-Behrami ihren achten Sieg in diesem Winter, den dritten im Super-G.
Die anderen Schweizerinnen
21. Delia Durrer +1,93
25. Jasmina Suter +2,04
29. Priska Nufer +2,40
32. Michelle Gisin +2,73
34. Stephanie Jenal +2,90
39. Noemie Kolly +3,45
Oben ist Michelle Gisin im Vergleich mit Landsfrau Gut-Behrami voll dabei. Doch dann versetzt es sie einmal, und in der Folge schleichen sich viele Fehler in ihre Fahrt. So fällt sie weit zurück und verpasst am Ende die besten 30.
Nur unwesentlich besser läuft es Priska Nufer. Auch sie kommt nicht recht auf Touren und verliert viel Zeit. Dabei braucht sie dringend Punkte, um sich für den Weltcupfinal, den die besten 25 der Disziplinenwertung bestreiten dürfen, zu qualifizieren. Am Ende reichts gerade noch für die Punkteränge.
Schon in der ersten Streckenhälfte hat Stephanie Jenal ein-, zweimal Mühe mit dem Aussenski. Danach verpasst sie oft die Ideallinie, das kostet viel Zeit. Und am Ende auch Punkte. Ebenfalls ohne Punkte bleibt Noemie Kolly.
Solide Fahrt von Jasmina Suter. Auch wenn sie etwas über zwei Sekunden einbüsst, lässt sie Konkurrentinnen ums Ticket für den Weltcupfinal wie etwa Landsfrau Nufer hinter sich. Das Rennen darum bleibt aber spannend, auch weil Muzaferija in die Top 10 fährt.
Starker Auftritt von Delia Durrer. Bei der zweiten Zwischenzeit liegt sie sechs Zehntel vor Gut-Behrami. Danach muss sie aber kämpfen und verliert viel Zeit. So verpasst sie am Ende die Top 20, ist aber trotzdem die zweitbeste Schweizerin.
Das gab zu reden
Um wie viele Punkte kann Lara Gut-Behrami ihren Vorsprung im Gesamtweltcup ausbauen? Diese Frage stellt sich vor dem Start des Rennens. Die Antwort: 100. Denn die Schweizerin fährt zu ihrem achten Saisonsieg und liegt neu 305 Punkte vor ihrer ersten Verfolgerin Mikaela Shiffrin, die erst nächste Woche in Are (Sd) ihr Comeback geben möchte. Und auch in der Super-G-Wertung baut sie ihre Führung aus. Neu führt sie 25 Punkte vor Cornelia Hütter. Der Kugelkampf bleibt spannend. Gut-Behrami kann ihn am Sonntag nur beenden, wenn sie ihren Vorsprung auf über 100 Punkte ausbauen kann.
Das gab zu reden II
Elvedina Muzaferija mischt die Speedrennen auf. Die Frau aus Bosnien-Herzegowina, die zuletzt Mitte Februar als Vierte das Abfahrtspodest in Crans-Montana VS nur knapp verpasste, realisiert nun auch im Super-G ihr bestes Karriereresultat. Eine heikle Situation, die sie überstehen muss, bringt sie nicht aus dem Konzept. Sie knackt erstmals die Top 10.
Die Stimmen gegenüber SRF
Lara Gut-Behrami: «Der untere Teil ist mir sehr gut gelungen. Im oberen Teil habe ich versucht, fein zu fahren, man hätte aber frecher fahren können. Unten hab ichs ziemlich gut getroffen und konnte Speed mitnehmen. Den Vorsprung in der Disziplinenwertung auszubauen, ist wichtig. Ich versuche mein Bestes zu geben. Am Ende im Ziel vorne zu sein, ist immer schön. Ich glaube, die Hauptsache ist, dass wir Rennen fahren können. Im Februar haben wir ja kaum welche bestritten. Wir haben mehr gewartet, als dass wir gefahren sind. Deshalb ist es wichtig, dass wir Rennen haben. Für den Sonntag muss ich schauen, dass ich im mittleren Teil noch etwas schneller fahren kann. Ich versuche, sauber Ski zu fahren und mein Bestes zu geben.»
Priska Nufer: «Leider war es keine gute Fahrt. Oben ist es sehr langsam, aber du musst trotzdem den Schwung gut zu machen. Ich habe an ein, zwei Orten etwas zu viel Tempo verloren. Die entscheidenden Tore besser fahren nehme ich mir fürs Rennen am Sonntag vor.»
Cornelia Hütter: «Es war nicht einfach. Die Vorfreude war riesengross, weil wir die letzten Tage nur rumgesessen sind und gewartet haben. Es war ein gutes Rennen, wenns so bleibt, darf ich zufrieden sein. Gut-Behrami fährt sehr stark, ich versuche immer dagegen zu halten und bin zufrieden, dass ich so mithalten kann. »
Die Bedingungen
Der Himmel ist bewölkt, teilweise ist es leicht neblig. Die dicken Nebelschwaden, die vor dem Rennen über dem unteren Streckenabschnitt hängen, verziehen sich aber rechtzeitig zum Start. Die Piste ist trotz starkem Schneefall in den letzten Tagen in gutem Zustand – weil die Organisatoren mit viel Salz gearbeitet haben.
So gehts weiter
Nach dem Super-G ist vor dem Super-G. Der nächste steht am Sonntag (11 Uhr) an gleicher Stätte auf dem Programm.