Mikaela Shiffrin (22) gegen Lara Gut (26): Dieses Duell fasziniert die Massen! Im letzten Winter gewann das US-Wunderkind den Gesamtweltcup, im Winter davor holte sich die Tessinerin die grosse Kristallkugel. Und nun? Auf die Frage nach ihren voraussichtlich härtesten Konkurrentinnen antwortet Shiffrin: «Sofia Goggia und Ilka Stuhec.» Lara? Fehlanzeige.
Entweder hat die Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin den Tessiner Blondschopf vergessen – oder aber sie traut Lara nicht zu, nach dem erlittenen Kreuz-bandriss bereits wieder konstant vorne mitzumischen. Genau dieser Meinung ist Hugues Ansermoz, der Gut zu Beginn ihrer Karriere coachte. Er sagt: «Lara kann die grosse Kristallkugel vergessen. Shiffrin hat alle Schlüssel in der Hand.» Ansermoz ist zwar überzeugt, dass Lara bärenstark zurückkehren wird. Aber: «Sie muss sich Zeit lassen, darf nichts überstürzen.»
Tatsächlich wird Gut beim Saisonstart am übernächsten Wochenende in Sölden (Ö) fehlen – obwohl sie im letzten Jahr dort grandios triumphierte. Und auch den Slalom von Levi (Fi) tut sich das Energiebündel aus Comano TI nicht an, Lara plant ihre Rückkehr auf den 25. November. Dann steigt in Shiffrins Heimat Killington ein Riesenslalom.
Gut möglich, dass «Miki» dann im Gesamtweltcup bereits 200 Punkte auf dem Konto hat und bereits in Richtung Titelverteidigung marschiert. «Ich hätte dann schon das Gefühl, dass ich es wirklich verdient hätte», sagt sie bescheiden.
Ob Goggia und Stuhec sie bei ihrem Unterfangen stören können? Sowohl die rassige Flachland-Italienerin (Platz 3 im letzten Winter) als auch die Abfahrtsweltmeisterin aus Slowenien (Platz 2) sind schnell, aber längst nicht so talentiert. Übrigens: Wer denkt, dass Shiffrin Gut nicht schätzt, täuscht sich. «Ich liebe es, ihr zuzuschauen», sagt sie. (mag)