Stars fordern nach dem Training Änderung beim Harrier-Jump
Caviezel, Feuz und Co. fliegen gefährlich weit!

Das erste Training auf der Raubvogelpiste erinnert an ein Springen an der Vierschanzen-Tournee! Die Top-Fahrer alarmieren vor allem wegen dem vorletzten Hindernis die Jury.
Publiziert: 04.12.2019 um 21:40 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2019 um 22:06 Uhr
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Mauro Caviezel ist als Elfter bester Schweizer im ersten Training.
Foto: Sven Thomann/Blicksport
Marcel W. Perren

Der Amerikaner Ryan Cochran Siegle, der bei einer Weltcup-Abfahrt noch nie besser als 20 war, überrascht in Beaver Creek mit der Trainingsbestzeit. Weil aber die meisten Favoriten schon früh vor dem Ziel ihre Rennposition geöffnet haben, geben die Schlusszeiten nicht wirklich einen Aufschluss für das Rennen am Samstag.

Der schnellste Schweizer ist Mauro Caviezel als Elfter. Der Bündner wurde nach seinem dritten Super-G-Rang in Lake Louise von Magenbeschwerden geplagt, dieses Problem hat er aber relativ zügig in den Griff bekommen. «Meine Fahrt war insgesamt ok. Aber ein paar Linienfehler waren dabei und am letzten Sprung werden die Verantwortlichen bis zum Rennen sicher noch ein paar Änderungen vornehmen müssen.»

Tatsächlich landeten die meisten Top-Athleten beim sogenannten «Harrier-Jump» erst nach der fünfzig Meter-Grenze. Das geht auch dem Vorjahressieger und Top-Springer Beat Feuz (mit 1.54 Sekunden Rückstand Platz 19) zu weit: «Ich bin weiter oben beim Golden Eagle-Jump bereits um die fünfzig Meter geflogen, an dieser Stelle darf ein Sprung so weit gehen. Aber der Harrier-Jump ist in einer Kurve, deshalb sollten wir hier nicht so weit springen.»

Feuz erinnert die Jury an die WM 2015: «Damals war dieser Sprung perfekt gebaut, da sind wir an dieser Stelle ungefähr dreissig Meter geflogen. So wünsche ich mir das auch in diesem Jahr.» Österreichs Lauberhorn-Sieger Vincent Kriechmayr sieht es ähnlich: «Im Vorjahr sind wir hier fast gar nicht geflogen, jetzt geht der Harrier zu weit. Aber die anderen Sprünge passen in meinen Augen gut.»

Kurz nach Trainings-Schluss ist auch für den Speed-Verantwortlichen der FIS schon klar, dass die Sorgen der Fahrer berechtigt sind. Hannes Trinkl (Ö), 2001 selbst Abfahrt-Weltmeister, sagt, dass der «Harrier-Jump» bis zu den weiteren Fahrten etwas entschärft werde. «Wir tragen bei der Kante, wo die Athleten abheben, einige Zentimeter ab.»

Carlo Janka kann nach seinem starken Comeback in Lake Louise einen Trainingssturz nur dank grossem Geschick verhindern und verliert bis ins Ziel 1,91 Sekunden. Bei der letzten Zwischenzeit liegt er aber nur fünf Zehntel hinter Österreichs Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer, der trotz eines heftigen Crashs im gestrigen Riesenslalom-Training die drittbeste Zeit realisiert.

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